Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in der Kreativwirtschaft

Der Magistrat berichtet von einem Anstieg sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in der Kreativwirtschaft zwischen 2007 und 2012 um 12%, davon 3% in der Werbung, je 6% in Design und Film sowie 24% im Bereich Software/Games (B 295/2014). Die Kreativwirtschaft ist leider auch bekannt für prekäre Beschäftigungsverhältnisse, unbezahlte Praktika und Scheinselbständigkeit.

Ich frage den Magistrat:

Wieviel Prozent der Beschäftigten in den genannten Branchen in Frankfurt am Main waren 2012 insgesamt sozialversicherungspflichtig beschäftigt, und mit welchen Maßnahmen und Kampagnen begegnet der Magistrat der potentiellen Prekarität der nicht-sozialversicherungspflichtig Beschäftigten?

Schriftliche Antwort von Stadtrat Markus Frank:

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Stadt Frankfurt am Main betrug im Jahr 2012 ingesamt 23.990. Dies entspricht einem Anteil gemessen an der Gesamtzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in der Stadt Frankfurt am Main von 4,7%. Innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft betrug im Jahr 2012 der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Werbemarkt 19,8%, in der Designwirtschaft 10,3%, in der Filmwirtschaft 2,6% und im Bereich Software-/Games-Industrie 24,9%.

Der Magistrat ist im ständigen Austausch mit Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft und fördert Kultur- und Kreativwirtschaft in der Stadt Frankfurt am Main auf verschiedene Weise.

Die Kulturförderung der Stadt Frankfurt am Main ist eine wesentliche freiwillige Leistung der öffentlichen Hand, und so werden viele Kultureinrichtungen aus den unterschiedlichsten Sparten durch die Stadt Frankfurt am Main getragen oder unterstützt. Dazu zählen auch freie Institutionen und Projekte aus den Bereichen Bühne, Literatur, Musik, Museen, Bildende Kunst, Stadtteilkultur, Film und Wissenschaft sowie einzelner Künstler. Die städtische Kulturförderung – auch wenn es nicht ihre primäre Aufgabe ist – trägt dadurch auch zur ökonomischen Stabilisierung der Einkommensverhältnisse von Künstlern und kunstnahen Freiberuflern bei.

Im Bereich der Wirtschaftsförderung gibt es vielfältige Angebote, um das Gründergeschehen im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft in Frankfurt am Main zu fördern und um Menschen, die ihre eigene Geschäftsidee umsetzen wollen, bei ihrem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen. Dazu stehen verschiedene Beratungsangebote zur Verfügung.

Die städtische Wirtschaftsförderung betreibt neben dem „Existenzgründerzentrum“ zudem ein speziell auf die Bedarfe der Kreativwirtschaft zugeschnittenes Gründerzentrum, das „[MAINRAUM] – Gründerhaus Kreativwirtschaft“. Um die Stärkung der unternehmerischen Qualifizierung von Kreativschaffenden zu verbessern, wurden Angebote wie beispielsweise „MAINRAUM Wissen für Kreativunternehmer“ geschaffen. Diese Angebote bieten Raum für die Professionalisierung und gleichzeitig die Möglichkeit des Austausches zwischen den einzelnen Akteuren.

Dieser Beitrag wurde unter Fragen abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
Nach oben

Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert