„Social Design“ – Altengerechtes Stadtmobiliar für Frankfurt

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, öffentliche Flächen so zu gestalten und auszustatten, dass auch älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ein bequemer Aufenthalt auf Plätzen, an Haltestellen und in Grünflächen ermöglicht wird. Öffentliche Sitzgelegenheiten wie Sitzmauern, Haltestellensitze und Parkbänke dürfen nicht allein nach ästhetischen Gesichtspunkten geschaffen werden. Funktionalität und Kompatibilität für ältere und beeinträchtigte Menschen müssen im Vordergrund stehen.

Begründung

Zukünftig werden immer mehr ältere Menschen in unserer Stadt leben. In ihrer Mobilität häufig eingeschränkt, brauchen Sie verlässliche Orte, um sich ausruhen zu können. Dafür muss eine entsprechende altengerechte Infrastruktur geschaffen werden, die es auch Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ermöglicht, sich im öffentlichen Raum bequem aufzuhalten. Überall in der Stadt, vor allem bei neu gestalteten Plätzen, ist zu erkennen, dass Design und Optik über die eigentlichen Ansprüche möglicher Nutzerinnen und Nutzer gestellt wird. Das gilt sowohl für die häufig fehlende oder mangelnde Begrünung, aber auch bei den dort aufgestellten Sitzgelegenheiten. Diese gehen oft völlig an den Anforderungen von Seniorinnen und Senioren vorbei. So müsste eine Bank, die für Seniorinnen und Senioren gut nutzbar sein soll, eine ergonomische Rückenlehne und bevorzugt auch Armlehnen haben.

Auch die planerische Anordnung der Sitzgelegenheiten lässt häufig zu wünschen übrig. Gerade für ältere Menschen sind öffentliche Parks und Plätze oftmals Orte der Begegnung mit Freunden und Bekannten, also Sozial- und Kommunikationsräume. Die üblichen Sitzreihen könnten hierzu durch Bankgruppen ergänzt werden, die einander zugewandt sind. Auch die Beachtung von Schatten und Zugluft wäre ein wichtiges Kriterium. Ältere Menschen mit Einschränkungen können keine Liegewiesen mehr benutzen, so dass auch die eine oder andere Bankgruppe einmal auf einer Wiese stehen dürfte.
An stark frequentierten Haltestellen führen die lächerlich geringe Zahl an Sitzplätzen und das minimalistische Design dazu, dass ein Großteil der Wartenden lange stehen muss. Für ältere Menschen, gerade nach einem Einkauf oder anderen anstrengenden Erledigungen, ist das eine Tortur.

Anregungen zu einer altersgerechteren Stadt könnten der Studie „Stadtmobiliar für Senioren“ der Hochschule Niederrhein Krefeld (Kompetenzzentrum Social Design, Prof. Nicolaus Beucker) entnommen werden.

Antragsteller*innen

  • Stadtv. Carmen Thiele
  • Stadtv. Dominike Pauli
  • Stadtv. Lothar Reininger
  • Stadtv. Luigi Brillante
  • Stadtv. Martin Kliehm
  • Stadtv. Merve Ayyildiz
  • Stadtv. Dr. Peter Gärtner
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