Grenzenloser Diskurs von Talmud bis Twitter

Plakat der Veranstaltung Über die Schnittstelle der Begegnung von Judentum und Internetkultur diskutieren die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck und die politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband. Die Diskussion findet am Mittwoch, den 15. Februar, um 19.30 Uhr im Freien Theaterhaus in der Schützenstr. 12, 60311 Frankfurt auf Einladung der ELF Piraten Fraktion statt. Der Eintritt ist frei.

Die jüdische Tradition basiert auf einer einzigartigen Diskussionskultur: dem Talmud. Mit ihm haben Rabbiner vor 2000 Jahren ein Medium geschaffen, in dem sie über Länder- und Zeitgrenzen hinweg über die Bedeutung der Religion im gelebten Leben diskutierten und damit das Leben und Überleben der Juden in einer weltweiten Diaspora verwirklichten.

„The medium is the message“, erkannte Marshall McLuhan schon 1964. Das Medium – hier der Talmud – ist bereits die Message: die Textgemeinschaft. Jonathan Rosen (Autor von „Talmud und Internet“, 2001) und andere haben längst Parallelen zwischen der rabbinischen Talmudkultur und der heutigen Diskussionskultur im Internet erkannt.

Aber wie weit gehen die Parallelen wirklich? Wie vergleichbar sind das Web und der „Ozean des Talmud“ (Jam ha-Talmud)? Beeinflussen sie als Formen auch die Inhalte? Ist die Internetgeneration irgendwie auch „jüdisch“? Inwieweit würde dies auch in religiöser Hinsicht gelten? Und kann sie dabei etwas von den alten Rabbinern lernen, wenn diese beispielsweise auch schon mit „Cut & Paste“ und dem Urheberrecht rangen?

Die Referentinnen

Elisa Klapheck ist die Rabbinerin des Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Vor ihrer Ordination im Jahre 2004 war die studierte Politologin zunächst jahrelang Journalistin für Tageszeitungen wie „Der Tagesspiegel“ und „die tageszeitung“ sowie Rundfunk und Fernsehen. Klapheck engagiert sich seit den 1990er-Jahren für eine Erneuerung der jüdisch-religiösen Tradition. Einer ihrer rabbinischen Schwerpunkte sind Schiurim zu talmudischen Texten im Lichte heutiger gesellschaftspolitischer Fragestellungen. Klapheck ist Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland (ARK) sowie associate member des Rabbinic Board von „Liberal Judaism“ in Großbritannien. Sie schreibt regelmäßig rabbinische Kommentare für die „Jüdische Allgemeine“ und verschiedene öffentlich-rechtliche Radiosender und ist Autorin einiger Bücher.

Marina Weisband ist die politische Geschäftsführerin der Piratenpartei Deutschland und Lichtgestalt der Medien. Ihre Schwerpunkte sind Bildungs- und Netzpolitik. Derzeit mobilisiert sie gegen das ACTA-Abkommen und möchte ihr Psychologiestudium abschließen. Ein Großteil ihres öffentlichen Lebens vollzieht sich in Twitter und anderen sozialen Netzwerken. Sie schreibt für die „Jüdische Allgemeine“ und bloggt privat und für die F.A.Z..

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Comments

4 Antworten zu Grenzenloser Diskurs von Talmud bis Twitter

  1. Michal Drossler sagt:

    Frau Weisband hat keine Ahnung vom Talmud, ihre häufig arrogante Form des Gesprächsführung (ich habe sowieso recht) basiert auf Halbwahrheiten. Sie sollte erst einmal koscher kochen lernen.
    Zu Twitter kann sie sicher Auskunft geben, denn von diesem Medium ist sie abhängig, ja besser noch süchtig. Sie sollte eine Entzugskur machen, ein Jahr Netzsperre!

  2. GT-Edu sagt:

    Interessantere Diskurs wäre
    Marina Weisband vs LinkeVertreterin-Muse- im Umfeld!?

  3. gestern waren doch hier noch kommentare, verschwunden? piratendiktatur?einheitsmeinung? einheitsbrei oder priatenzwieback…gute nacht marie
    frau weisband ist sicher twittersüchtig…kalter entzug wäre ein jahr internetsperre

  4. Martin Kliehm sagt:

    @Michal Drossler: Wie kommen Sie auf diese Zuschreibungen? Und was hat koscher kochen lernen mit der Qualität des intellektuellen Diskurses zu tun? Und wie kommen Sie dazu, Frau Weisband Ahnungslosigkeit zum Talmud zu unterstellen, bevor die Veranstaltung überhaupt stattfand? Wir sollten hier doch die Möglichkeit des konstruktiven Diskurses suchen, nicht Vorurteile präsentieren, um andere Menschen herabzuwürdigen. Menschen sollen nicht gekränkt werden, das sollten Sie als selbsternannter Verfechter des Talmud eigentlich wissen.

    Mein Eindruck an dem Abend war sehr wohl, dass Frau Weisband Ahnung hat, und arrogant kam sie keineswegs beim Publikum an. Aus dem Auditorium kamen, sowohl von jüdischer als auch piratiger Seite, ausschließlich positive Reaktionen und viel Zuspruch. Es war ein gut besuchter, gelungener Abend, der dieses neue Diskussionsfeld erforscht hat.

    @Andrea Birkenteer: Alle Kommentare hier werden manuell freigeschaltet. Wir haben zu diesem Beitrag nichts gelöscht, es kann höchstens sein, dass Sie eine Kommentarvorschau gesehen haben, was aber eigentlich nur möglich ist, wenn Sie selbst kommentiert haben.

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