Frankfurt soll seinen Anspruch, eine internationale Metropole zu sein, auch in der Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs umsetzen

Mehrere deutsche und internationale Weltstädte kommen mit einfachen Zonenstrukturen aus. So kann man in München, Nürnberg, London oder Budapest im Kiosk Fahrkarten einzeln oder im Zehnerblock kaufen und diese in den Bahnen entwerten. Die Zehner-Streifenkarte ist gegenüber dem Kauf von zehn einzelnen Tickets günstiger.

Für eine Kurzstrecke ist ein Streifen zu stempeln, für weitere Strecken sind dann zwei und für die übrigen Zonen entsprechend mehr Fahrstreifen zu entwerten. Man kann auch als Tageskarte z.B. das Abstempeln von vier Streifen vorsehen, wobei ab dem Stempel 24 Stunden hochzurechnen sind.

Die Beschaffung und Unterhaltung solcher einfacher Fahrkartenentwerter wird voraussichtlich auf die Dauer weitaus kostengünstiger sein als die großen und anfälligen RMV-Automaten. Die Entwerter stempeln dann die neuen einfachen ÖPNV-Fahrkarten ab.

Das Projekt zur Umgestaltung der RMV-Infrastruktur möge mit Erfahrungsberichten aus den anderen deutschen und internationalen Großräumen beginnen. Für eine Übergangszeit ist mit einem Nebeneinander von komplexer und einfacher Fahrkartentechnik zu rechnen.

Nach einer vollständigen Umstellung, können die gemachten Einsparungen an die Kunden weiter gegeben werden, was zu einer besseren Taktung der Verbindungen, einer Erhöhung des Komforts oder einer Senkung des Fahrpreises führen sollte.

Die Zonenstruktur möge vereinfacht werden, so könnte Frankfurt, als Kernzone, gänzlich mit einem zu entwertenden Ticket befahren werden, während für das nähere und fernere Umland noch zwei weitere Zonen vorgesehen werden könnten.

Dadurch würde der Tarifdschungel, der gerade für Auswärtige immer wieder zu Problemen führt, aufgelöst. Darüber hinaus würde dem Kunden der Stress, vor dem Einstieg noch schnell ein Ticket zu ergattern und das lästige Problem immer Kleingeld parat zu haben, erspart bleiben.

Neben den einfachen Tickets wird an dem System der Monats- und Schülerkarten weiter festgehalten und auch der Vertrieb dieser Karten kann dezentralisiert werden.

Möglicherweise kann man auch die Möglichkeit anbieten, solche Zehner-Streifen über das Internet auszudrucken, wobei dann der Fahrpreis entsprechend z.B. per Abbuchung zu begleichen wäre.

Dies vorausgeschickt, möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

Der Magistrat wird gebeten, in den Gremien des RMV sich für folgendes einzusetzen:

  1. Offenlegung der Beschaffungskosten und Wartungsgebühren für die bestehenden RMV-Fahrkartenautomaten und der Fahrkarten-Infrastruktur im Raum Frankfurt.
  2. In einem ersten Schritt soll der RMV zeitnah ein Konzept erarbeiten, um die Umstellung des teuren und unbequemen Ticketverkaufs voranzubringen. Die zu entwertenden RMV Tickets werden breitflächig auf dem Markt zum Kauf angeboten, z.B. an Kiosken, Lottoannahmestellen, aber auch in anderen daran interessierten Geschäften.
  3. Im nächsten Schritt sollen mittelfristig neben den bestehenden Automaten, Entwerterautomaten an Haltestelleneingängen und in den Bussen installiert werden. Gleichzeitig werden die bestehenden teuren Automaten nach und nach abgebaut und die erzielten Ersparnissen an den Kunden weitergegeben.
  4. Projektierung einer Vereinfachung der RMV-Zonenstruktur im Raum Frankfurt als Prototyp für das gesamte RMV-Gebiet.
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