„Generisches Maskulinum“ in städtischen Publikationen weiterhin ablehnen

Antrag der ELF Piraten Fraktion zum Magistratsbericht B 393/2012

Im Bericht des Magistrats B 393/2012 zu Fahrradabstellplätzen wird auf das „generische Maskulinum“ verwiesen, das die weibliche Bevölkerung einschließen würde. Diese Ansicht widerspricht der Forschung zur feministischen Linguistik, wonach maskuline Formen einen deutlich geringeren gedanklichen Einbezug von Frauen nach sich ziehen als die Beidnennung oder das Binnen-I.[1] Die Formulierung ist auch im Widerspruch zu den „Richtlinien für einen nichtsexistischen Sprachgebrauch“ aus den 1980er Jahren, die sich im Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 4071 vom 5. Juli 1990 manifestieren. Danach sind Frauen bei allen städtischen Äußerungen sprachlich zu berücksichtigen. Die Stadt Frankfurt am Main sollte hier keinen Rückschritt machen.

Dies vorausgeschickt, möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

Der Bericht 393/2012 wird zur Kenntnis genommen unter der Maßgabe, dass der Verweis auf das generische Maskulinum gestrichen und der Text durchgehend gegendert wird.

[1] Stahlberg, D. & Sczesny, S. (2001). Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. Psychologische Rundschau, 52, 31-140; im Internet unter de.fh-muenster.de/gleichstellung/downloads/Generisches_Maskulinum_Stahlberg.pdf (Stand 17.02.2013)

Antragsteller

Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante

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