Antrag der ELF Piraten Fraktion zum Magistratsvortrag M 120/2012
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Der Magistratsvortrag M 120/2012 zur Erhöhung der Eintrittspreise des Zoos wird abgelehnt.
- Der Magistrat wird beauftragt, den Zoo attraktiver zu gestalten, um höhere Besucherzahlen und somit mehr Einnahmen zu generieren. Neben den bereits beschlossenen Sanierungsmaßnahmen betrifft dies insbesondere die (gärtnerische) Pflege des Zoologischen Gartens.
- Menschen mit einem Behinderungsgrad ab 50% erhalten grundsätzlich freien Eintritt.
Begründung
Aufgrund der klammen Haushaltslage schlägt der Magistrat eine Preiserhöhung für Eintrittskarten des Frankfurter Zoos um 25% für Erwachsene (von acht auf zehn Euro) und 33% für Kinder vor (von vier auf sechs Euro), die Preise für Jahreskarten sollen unverändert bleiben. Ausgehend von 928.389 Besucherinnen und Besuchern im Jahr 2011 hofft der Magistrat auf eine Steigerung der Einnahmen um € 500.000.
Zweifellos hat der Frankfurter Zoo einen interessanten Tierbestand, auch wenn die Haltungsbedingungen oft nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Neben den alten Gehegen wird häufig der allgemeine Zustand des Zoos bemängelt. Bepflanzungen überwuchern die Primatengehege, Wiesen wirken ungepflegt, der Zebra-Wassergraben ähnelt einem Tümpel, die Scheiben des Seehund- bzw. Zwergseelöwenbeckens sind wochenlang mit Algen bewachsen und vieles mehr. Hingegen erfreut sich das mit hochwertigen Materialien ausgestattete Exotarium großer Beliebtheit.
Wir vertreten die Auffassung, dass eine Erhöhung der Eintrittspreise Besucherinnen und Besucher potentiell abschreckt, gerade eine prozentual hohe wie diese. Die bereits vollendeten oder geplanten Sanierungsmaßnahmen tragen sicherlich zu einer gesteigerten Attraktivität bei, gleichzeitig verursachen die Bauarbeiten über Jahre hinweg Lärm und Schmutz.
Wir regen darum an, mit einfachen landschaftsgärtnerischen Mitteln den optischen Zustand des Zoos zu verbessern und die Präsentation der Tiere in einen angemessenen Rahmen zu setzen. Dadurch wird die Attraktivität des Zoos gesteigert, wodurch mehr Personen den Zoo besuchen. Auf eine Erhöhung der Eintrittspreise kann darum verzichtet werden, was sozial verträglicher ist und Besucherinnen und Besucher nicht verprellt.
Zu 3: Der Anteil von Besucherinnen und Besuchern mit einem Behinderungsgrad ab 50% dürfte vernachlässigbar gering sein, während z.B. der rollstuhlgerechte Ausbau oder taktile Elemente für Menschen mit Sehbehinderungen bisher kaum vorhanden sind. Darum schlagen wir für diese Gäste freien Eintritt vor.
Antragsteller
Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante