Krematorium ausbauen

Antrag der ELF Piraten Fraktion zu den Magistratsberichten M 187 und B 517/2013

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Das Krematorium wird weiterhin unterhalten. Die entsprechenden Mittel zur regulären Weiterführung werden im Haushalt 2014 eingestellt.
  2. Der Magistrat erstellt eine Marktanalyse, die das Bevölkerungs­wachstum, den Bedarf im regionalen Kontext, den Zuschnitt auf die Bedürfnisse der Pietäten, eine mögliche Einspeisung von Energie und Wärme in Versorgungsnetze sowie eine Erweiterung auf neue Marktsegmente berücksichtigt.
  3. Bei positivem Ergebnis der Analyse werden Mittel zur Anpassung des Konzepts und der technischen Ausstattung in den Folgehaushalten bereitgestellt.

Begründung

Hinter­grund der geplanten Schließung des Krematoriums sind die mangelnde Auslastung und der Preiskampf am Markt mit den privaten Anbietern. Daneben wird auch die Serviceleistung des Frankfurter Krematoriums im Vergleich zu anderen Anbietern im Umland bemängelt. Medienberich­ten zufolge wird etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pietäten anderenorts durchaus beim Ausladen geholfen, wodurch Fahrten alleine vorgenommen werden können – in Frankfurt nicht.

Die aktuellen Entwicklungen in der Bevölkerung zeigen allerdings eine Zunahme stark gewichtiger Menschen auf 6-8%. Ihre Verbrennung stellt technische Anlagen in Krematorien vor starke Heraus­forderungen, die für den pietätvollen Umgang mit Toten relevant sind (Rauch- und Wärmeent­wicklung, Anzahl der Sargträger, Vorbereitung auf größere Sargbreiten etc.).

Dieser Entwicklung sollte sich die Stadt Frankfurt mit der gebotenen Menschlichkeit und Würde annehmen. Investitionen sind erforderlich, um dem Krematorium ein positiveres Image zu geben, als auch ein marktgerechtes und serviceorientiertes Angebot ermöglichen.

Der Magistrat soll daher eine Marktanlayse erstellen, in welcher Weise sich das Krematorium durch Erweiterung des Angebotes etwa auf adipöse Verstorbene ein regionales Alleinstellungsmerkmal auf­bauen kann. Auch eine Vermarktung der Nachhaltigkeit – Verzicht auf Atomstrom, kein Lohn­dumping, Energieeffizienz – kann dazu dienen, neue Marktsegmente zu erschließen und die Anlage mit mehr als den in B 517 angestrebten 2.000 Einäscherungen gewinnbringend zu betreiben.

Bei positivem Ergebnis der Bedarfs- und Wirtschaftlichkeitsanalyse sind entsprechen­de Mittel für die Anpassung in Konzept und technischer Ausstattung vorzusehen.

Antragsteller

Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Herbert Förster
Stadtv. Luigi Brillante

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