Am dritten Sonntag im September beteiligt sich Brüssel – wie zahlreiche andere belgische und französische Großstädte – am autofreien Sonntag. Dabei wird der Bereich innerhalb des Innenstadtrings für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.
Bei der Bevölkerung ist dieser seit 2003 durchgeführte Tag sehr beliebt: 87% halten den autofreien Sonntag für eine gute bis sehr gute Initiative. Die Straßen werden bevölkert von fröhlichen Menschen auf Fahrrädern und Rollerblades, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist für einen Tag kostenfrei. Die Lärmbelastung sinkt an autofreien Sonntagen um das 6-8-fache, die Feinstaub- und Stickoxidbelastung ist 3-4 mal niedriger, an einer Hauptverkehrsstraße sogar zehnmal niedriger, und die Kohlenmonoxidwerte halb so hoch wie an gewöhnlichen Sonntagen.
Analog zum Brüsseler Erfolgsmodell möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:
- Im September gibt es künftig einen autofreien Sonntag von 9-19 Uhr.
- Die genauen autofreien Bereiche, die stadtteilbezogen auf Vorschlag der Ortsbeiräte erweitert werden können, stimmt der Magistrat zusammen mit Behörden und Ortsbeiräten ab. Die Stadtverordnetenversammlung schlägt vor, Hibbdebach mindestens den Bereich innerhalb des Alleenrings einzuschließen, Dribbdebach mindestens bis zur Mörfelder Landstraße.
- Straßenabsperrungen gelten für den gesamten motorisierten Verkehr. Ausgenommen davon sind u.a. öffentliche Verkehrsmittel, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Taxis, Fahrdienste für und Fahrzeuge von Menschen mit Behinderungen sowie solche, die aus zwingenden Gründen eine Ausnahmegenehmigung benötigen. Für alle diese Ausnahmen gilt innerhalb der oben beschriebenen Zonen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.
- Am autofreien Sonntag ist die Nutzung des RMV im Stadtgebiet kostenfrei.
Antragsteller
Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Luigi Brillante
Stadtv. Herbert Förster