DRM-Schutz in HTML5 blockiert den freien Markt und Innovationen

Dieser Inhalt ist in Deinem Land nicht verfügbarDas Webstandardisierungsgremium World Wide Web Consortium (W3C) hat sich entschieden, einen internationalen Webstandard für das Digital Rights Management (DRM) in HTML5 zu entwickeln. Mit dem Beschluss kommt das W3C, in dem unter anderem Apple, Google und Microsoft Mitglied sind, dem Wunsch US-amerikanischer Rechteinhaber nach, Video-Inhalte auch in Browsern vor Kopie und nichtlizenzierter Nutzung zu schützen.

Die Piratenpartei Deutschland warnt das W3C ausdrücklich, eine technische Entscheidung über die zukünftige Ausgestaltung des DRM im Netz vor der politischen Entscheidung zu treffen. Gleichzeitig setzen sich die PIRATEN auf europapolitischer Ebene für eine verbindliche Verpflichtung von Unternehmen ein, Digital Rights Management ausschließlich Open-Source-basiert zu entwickeln.

„Viele Zugriffsbeschränkungen des DRM funktionieren im weltweiten mobilen Web nicht mehr. Teilweise verstoßen sie sogar gegen internationale Abkommen wie z.B. den WIPO-Vertrag von Marrakesch, der blinden Menschen Nutzungsrechte ohne technische Hürden einräumt. Auch gefährdet DRM im Browser innovative Weiterentwicklungen wie Open-Source-Player sowie den effektiven Schutz vor Zensur und Zugriffen von Geheimdiensten. Bevor wir die Büchse der Pandora öffnen – denn andere Medieninhalte werden definitiv folgen – brauchen wir dringend eine Lösung auf europäischer Ebene. Ohne Open Source ist nicht nachvollziehbar, was die Software auf meinem Videochip macht, ob sie mich ausspioniert, nach Hause telefoniert zu Microsoft, BND oder NSA – wir wissen es nicht. Außerdem werden alternative Player wie VLC, aber auch Nutzerinnen und Nutzer von Linux ausgesperrt. Das Web darf als offene Plattform zum Lernen und für innovative Geschäftsmodelle nicht gefährdet werden“, so Martin Kliehm, Fraktionsvorsitzender der PIRATEN im Frankfurter Stadtparlament und Invited Expert in der W3C-HTML-Arbeitsgruppe.

Das Büro der EU-Abgeordneten der PIRATEN Amelia Andersdotter lädt am 15. Oktober 2013 von 11:00 bis 13:00 Uhr unter dem Titel „Technology Making Law“ zu einer Podiumsdiskussion zum Digital Rights Management (DRM) im Europaparlament in Brüssel ein. Neben Andersdotter und Kliehm werden Jonas Smeedegard von Debian und der Tech-Journalist Glyn Moody auf dem Podium sitzen. Weiterhin angefragt sind Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, von Google und Mozilla.

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: Bundespressestelle der Piratenpartei Deutschland

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