Öffentlicher Raum für alle – ein autofreier Sonntag im Jahr

Radfahrende auf der Rue de la Loi, Brüssel

Autofreier Sonntag in Brüssel. Foto: CC by Magnus Franklin

Frankfurt ist schön, gerade im Sommer. Aber weite Teile des öffentlichen Raumes sind nach wie vor für Autos reserviert. Zwar gibt es in den letzten Jahren den Trend, dass die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts mehr Rad fahren, dennoch dominiert der motorisierte Individualverkehr und zieht eine Spur von Lärm, Staub und Stickoxiden durch die Stadt.

Was in Brüssel und zahlreichen weiteren Großstädten in Belgien und Frankreich bereits funktioniert, sollte auch bei uns klappen, so Martin Kliehm von den Piraten im Römer. Wir beantragen die Einführung eines autofreien Sonntags. Die Frankfurterinnen und Frankfurter haben wenigstens einen Tag Lärmpause im Jahr verdient. An einem Sonntag in jedem September soll der motorisierte Individualverkehr, bis auf zwingende Ausnahmen, ruhen. An diesem Tag ist die Nutzung des gesamten öffentlichen Nahverkehrs im Stadtgebiet kostenlos, so der Antrag der ELF Piraten Fraktion.

Die Piraten wollen bei diesem Thema auch die Mitbestimmung vor Ort stärken. Die Menschen in ihren Stadtteilen wissen am besten, wo man auf das Auto verzichten sollte und wo sich städtisches Leben im öffentlichen Raum an diesem Tag besonders entfalten kann, so der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Luigi Brillante (ELF), und ergänzt: Der Magistrat, die verantwortlichen Behörden und die Ortsbeiräte sollen zusammenarbeiten und die autofreien Zonen festlegen. Die Fraktion schlägt aber vor, in jedem Fall den Bereich innerhalb des Alleenrings und auf der Sachsenhäuser Seite („Dribbdebach“, wie es in dem Antrag heißt) bis zur Mörfelder Landstraße einzuschließen.

In Brüssel sind 87 Prozent der Bevölkerung überzeugt vom autofreien Sonntag. Die Straßen sind an diesem Tag bevölkert von fröhlichen Menschen auf Fahrrädern, Skateboards und Rollerblades. Gleichzeitig sinken die Werte für Lärm, Feinstaub, Stickoxide und Kohlenmonoxid drastisch, weiß Kliehm. Alles in allem, und zumal mit dem kostenlosen Angebot im öffentlichen Nahverkehr, stellen wir uns das als spannende, belebende und anregende Erfahrung für alle Frankfurterinnen und Frankfurter vor. Mit dem von Oberbürgermeister Feldmann wiederbelebten regionalen Austausch können sich die Piraten auch eine Ausweitung des Modells auf andere Kommunen vorstellen.

(Behandlung im Umweltausschuss am 12.06.2014, im Verkehrsausschuss am 17.06.2014)

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