Die zwei Gesichter der Frankfurter Grünen

Die Frankfurter Grünen stimmten in einer namentlichen Abstimmung gegen den Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer, die Gründung eines Zentrums für obdachlose Geflüchtete zu unterstützen. Eine fast wortgleiche Resolution verabschiedete der Ortsbeirat 3 vor einer Woche auf Initiative der Grünen. Pikant ist, dass die gleichen Grünen, die auch im Ortsbeirat sitzen, im Stadtparlament gegen diesen Antrag stimmten.

Auf der Straße stellen sich die Grünen gerne als Speerspitze von Bewegungen gegen ihre eigene Stadtregierung dar. Aber diese Initiativen werden sofort geopfert, sobald es um die Koalitionsraison und Machtansprüche geht. Solidarität darf nicht beim ersten Stirnrunzeln des Koalitionspartners aufgegeben werden!, fordert Martin Kliehm, Stadtverordneter der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer unterstützt die Ziele des „Project Shelter“, ein selbstverwaltetes Zentrum für obdachlose Geflüchtete einzurichten. Mit rührender Geduld geht diese Initiative immer wieder auf die Stadt, deren Gremien und den Magistrat zu, um auf die Situation der so genannten Lampedusa-Flüchtlinge aufmerksam zu machen, die hier durch das Raster der Behörden fallen. Diese Menschen wären in der Lage, hier einen Beruf auszuüben, wenn sie eine Meldeadresse hätten. Aber ohne Wohnung keinen Job, ohne Job keine Wohnung. Ihnen zu entgegnen, sie könnten ja in der B-Ebene schlafen oder ein Ticket zurück in die Perspektivlosigkeit der durch die Bankenkrise zerrütteten Staaten bekommen, ist an Zynismus kaum zu überbieten, so Kliehm.

Dieser Beitrag wurde unter Pressemitteilungen abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
Nach oben

Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert