Schutz der Fledermäuse im Römer

Im Posthof des Römers sind jedes Jahr Fledermäuse zu beobachten. Auf Anfrage teilte das Gebäudemanagement mit, dass in der Vergangenheit mehrfach der NABU und der Frankfurter Zoo eingeschaltet wurden, die jedoch keinen Handlungsbedarf sahen. Es würden außerdem jegliche Hinweise auf die Sommer- oder Winterquartiere der Tiere fehlen.

Nun werden durch die Sanierungsmaßnahmen im Römer einige Gebäudeteile umgebaut und Wände durchgebrochen. Zwar hören Fledermäuse in einem anderen Frequenzspektrum und stören sich nicht am Lärm, reagieren aber empfindlich auf bauliche Veränderungen ihrer Quartiere oder auf Schwingungen, die sich etwa beim Bohren auf das Gebäude übertragen. Darum sind die Quartiere durch das Bundesnatur­schutzgesetz streng geschützt. Genau diese Quartiere im Römer kennen wir aber nicht.

Dies vorausgeschickt möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, die Quartiere unserer possierlichen Freunde im Römer ausfindig zu machen und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Tiere, ihrer Quartiere und ihres Lebensraums zu treffen.

Fledermaus im Posthof des Römers

Antragsteller

Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante

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Verschuldung der SEF und deren Auswirkung auf die Kanalnutzungsgebühren

Anfrage der ELF Piraten Fraktion gemäß § 50 II Satz 5 HGO

Im Vortrag des Magistrats M 182/2012 zum Kauf einer Liegenschaft in Niederrad steht in einem Nebensatz diese als nicht vertraulich, weil allgemein bekannt einzustufende Information:

„Zins und Folgekosten werden im Rahmen der kostendeckenden Gebührenkalkulation der Kanalbenutzungsgebühren gedeckt.“

In letzter Zeit wurden mehrfach erhebliche Kredite für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Frankfurt (SEF) aufgenommen. Die Fremdfinanzierung überwiegt in den letzten zwei Jahren deutlich die Eigenfinanzierung.

Dies vorausgeschickt, bitten wir den Magistrat, folgende Fragen zu beantworten:

  1. Wie hoch ist die Summe aller derzeit für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung laufenden Kredite?
  2. Wie hoch ist die jährlich an Zins- und Folgekosten anfallende Summe?
    1. Wie hoch ist der Anteil der Zins- und Folgekosten an den Kanalbenutzungsgebühren absolut und prozentual?
  3. Welche Kredite und kreditähnlichen Geschäfte laufen derzeit? Bitte listen Sie sie einzeln mit Höhe, Datum, Restlaufzeit und Kreditgeber chronologisch auf.
  4. Sofern es sich um Investitionskosten handelt, in welche Investitionen sind die jeweiligen noch laufenden Kredite konkret geflossen?
  5. Wieviel Prozent des Kanalnetzes inklusive der Zuleitungskanäle ist zurzeit im digitalen Kanalnetzkataster erfasst?
    1. Wie ist der Zustand der Zuleitungskanäle, wie ist der des öffentlichen Kanalnetzes durchschnittlich zu bewerten?
    2. Ist dieser Zustand durch einen Investitionsstau oder durch fehlende Untersuchungen/ Informationen begründet?
    3. Welche Investitionskosten für die SEF lassen sich daraus jeweils für die nächsten fünf Jahre prognostizieren?
    4. Welcher Anteil der Investitionskosten soll durch Kredite finanziert werden?
    5. Zu wieviel Prozent wird durch diese Investitionen der „ordnungsgemäße Zustand“ der öffentlichen Kanäle bis zum 31.12.2015 hergestellt?
    6. Um eine Transparenz zum aktuellen Zustand herzustellen: Ist geplant, das digitale Kanalnetzkataster im Internet kostenfrei zugänglich zu machen? Wird es parallel in einem maschinenlesbaren Format kostenfrei veröffentlicht? Falls nein, warum nicht? Falls ja, wann ist damit zu rechnen? Unter welcher Lizenz wird es veröffentlicht? Und wann steht eine dokumentierte Schnittstelle zum Abruf der Daten zur Verfügung?

Anfragesteller

Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante

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PPP – ein Scheunentor für Korruption

Das Stadtschulamt verschafft mit der Integrierten Gesamtschule West (IGS West) privaten Investoren wieder einmal ein lukratives Geschäft auf Kosten der Steuerzahler. Im Rahmen eines Public-Private-Partnership (PPP) Projektes will sie die Schule planen, bauen, betreiben und unterhalten lassen. Die ELF Piraten Fraktion im Römer hat einen Antrag dagegen gestellt. Nach dem Willen der Fraktion soll die Schule schnell gebaut werden, aber nicht als PPP-Projekt. Diese Privatisierungsprojekte sind in den letzten Jahren aufgrund ihrer intransparenten Verträge, der langen Laufzeiten und ihrer Unwirtschaftlichkeit in Verruf geraten – ein Grund, warum sich der Magistrat ständig neue Fantasienamen dafür ausdenkt. Neusprech für PPP ist nun „Mietvertrag mit Bauerrichtungs- und Betriebsverpflichtung (MBV)“.

Die Verträge sind nicht einmal für die Stadtverordneten vollständig einsehbar, so dass eine informierte Entscheidung und Kontrolle unmöglich ist. „Der Magistrat hat vollendete Tatsachen geschaffen. Der Vertrag für das 67,5 Millionen Euro teure Schulprojekt wurde am Parlament vorbei entschieden, unterschrieben und zur Geheimsache erklärt. Wir tagen am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit, das ist eine Farce! Dabei werden die Eltern aus dem Frankfurter Westen als Druckmittel benutzt, um die SPD zum Einknicken zu bewegen“, so Martin Kliehm, Stadtverordneter der Piratenpartei.

„Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich fehlt, das Revisionsamt wurde zu spät informiert, obwohl das Projekt schon im April 2011 ausgeschrieben wurde. Jetzt haben wir die Kosten für die nächsten 30 Jahre am Hals. Wir sehen ja im Landkreis Offenbach, wohin solche Projekte führen“, so Kliehm weiter. In Offenbach stiegen aufgrund von Unabwägbarkeiten die jährlichen Kosten für PPP-Schulen von 52 Millionen Euro im Jahre 2004 auf 78 Millionen im Jahr 2012. Der Kreis steht nun vor der Pleite, während der ehemalige Landrat Peter Walter Vorsitzender des Lobbyvereins „PPP Hessen/Thüringen“ geworden ist und Vorträge über die Vorzüge von PPP hält. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem anderen Fall gegen ihn wegen Untreue im Amt. „Wir wollen nicht, dass Frankfurt ein zweites Offenbach wird“, betont Kliehm.

Fraktionsvorsitzender Herbert Förster ergänzt: „Nach unserer Einschätzung hätte die Stadt die Schule in konventioneller Weise günstiger planen, bauen und finanzieren können. Gegenüber dem Planungsamt herrscht bei einigen Dezernaten ein Misstrauen. Diese Parallelstrukturen sind ineffizient und kosten die Stadt ein Vermögen!“

Unterdessen ist die Website der Fraktion unter der Last an Anfragen zusammengebrochen. Das Büro der Stadtverordnetenversammlung hatte gebeten, den Antrag vom Netz zu nehmen, da sonst Ordnungsgelder bis zu 1.000 Euro drohen würden. Die Stellungnahme der ELF Piraten dazu wurde so oft aufgerufen, dass der Server überlastet war. Mittlerweile ist der Antrag wieder sichtbar, denn darin werden überwiegend Dinge beschrieben, die ohnehin bereits in der Presse standen und somit öffentlich sind. Zur Sicherheit wurde der Antrag im Piratenwiki gespiegelt.

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Zusätzliche Kosten der IGS West

Die Firmen FPS Rechtsanwälte & Notare, VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH und PROPROJEKT Planungsmanagement & Projektberatung waren beratend im Rahmen des PPP-Projekts IGS West tätig. Die Beratungskosten tauchen jedoch nicht im Magistratsvortrag auf. Zudem gibt es einige Erstausstattungskosten der Schule, die nicht im Maximalbudget des Bieters enthalten sind.

Der Magistrat wird gebeten, die folgenden Fragen zu beantworten:

  1. Wie hoch waren jeweils die Beratungskosten der genannten Unternehmen? Falls eine Einzelaufstellung rechtlich nicht möglich ist, wie hoch sind die Gesamtkosten der Beratung?
  2. Welche einmaligen bzw. wiederkehrenden Zusatzkosten sind nicht im Maximalbudget des Bieters enthalten (Schulräume, Turnhalle, Aula, Küche)? Sofern die Kosten wie im Fall der digitalen Whiteboards bereits bekannt sind, bitten wir um die genaue Angabe, ansonsten genügt eine Schätzung.

Anfragesteller

Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante

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IGS West bauen, aber nicht als PPP-Projekt!

Antrag der ELF Piraten Fraktion zum Magistratsbericht M 181/2012

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Magistratsbericht M 181/2012 wird abgelehnt.
  2. Der Magistrat wird aufgefordert, den Bau der IGS West umgehend neu auszuschreiben. Planung, Finanzierung, Instandhaltung und Bewirtschaftung sind von der Stadt Frankfurt konventionell zu leisten. Entsprechende Haushaltsmittel sind im Etat bereitzustellen.

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„Generisches Maskulinum“ in städtischen Publikationen weiterhin ablehnen

Antrag der ELF Piraten Fraktion zum Magistratsbericht B 393/2012

Im Bericht des Magistrats B 393/2012 zu Fahrradabstellplätzen wird auf das „generische Maskulinum“ verwiesen, das die weibliche Bevölkerung einschließen würde. Diese Ansicht widerspricht der Forschung zur feministischen Linguistik, wonach maskuline Formen einen deutlich geringeren gedanklichen Einbezug von Frauen nach sich ziehen als die Beidnennung oder das Binnen-I.[1] Die Formulierung ist auch im Widerspruch zu den „Richtlinien für einen nichtsexistischen Sprachgebrauch“ aus den 1980er Jahren, die sich im Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 4071 vom 5. Juli 1990 manifestieren. Danach sind Frauen bei allen städtischen Äußerungen sprachlich zu berücksichtigen. Die Stadt Frankfurt am Main sollte hier keinen Rückschritt machen.

Dies vorausgeschickt, möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

Der Bericht 393/2012 wird zur Kenntnis genommen unter der Maßgabe, dass der Verweis auf das generische Maskulinum gestrichen und der Text durchgehend gegendert wird.

[1] Stahlberg, D. & Sczesny, S. (2001). Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. Psychologische Rundschau, 52, 31-140; im Internet unter de.fh-muenster.de/gleichstellung/downloads/Generisches_Maskulinum_Stahlberg.pdf (Stand 17.02.2013)

Antragsteller

Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante

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Die ELF Piraten schlagen ein neues Parkkonzept für Frankfurt vor

Jede Autofahrt beginnt und endet mit einem Parkplatz. Dabei wird bis zu 50% des Verkehrsaufkommens von Parkplatzsuchenden verursacht. Neue Straßen führen in der Regel nur zu mehr Autoverkehr. Darum ist eine konsequente Parkraumbewirtschaftung ein wichtiges und bisher vernachlässigtes Mittel zur Verkehrssteuerung. Der Gesamtverkehrsplan Frankfurt am Main ist beim Parken in den 1990ern stehen geblieben. Das wollen die Piraten nun ändern.

Die Piratenfraktion im Römer will es einfacher und effizienter. So soll z.B. die Anwohnerparkerlaubnis einmalig gegen eine RMV-Jahreskarte getauscht werden können oder Parkhäuser günstiger als Parken auf der Straße, um den Suchverkehr zu reduzieren. Insgesamt werden dem Magistrat 25 Vorschläge zur Prüfung vorgelegt, die größtenteils in anderen europäischen Großstädten erfolgreich getestet und umgesetzt wurden.

„Manche Maßnahmen sind so einfach. Bei modernen Parkautomaten kann auch bargeldlos bezahlt werden, wodurch sie weniger oft aufgebrochen werden und die Investitionen schnell wieder hereinkommen. Andere Städte haben seit den 1970ern eine Deckelung der Parkplatzanzahl in der Innenstadt: Wenn ein neues Parkhaus gebaut wird, werden dafür Parkplätze auf der Straße umgewandelt in Radwege oder Fußgängerzonen. Mehreinnahmen durch Parken sollen wieder in den öffentlichen Nahverkehr oder Rad- und Fußwege gesteckt werden. So haben alle etwas davon, auch diejenigen, die sich kein Auto leisten können,“ so Martin Kliehm, Stadtverordneter der Piratenpartei. „Wichtig ist, dass wir neue Ideen in die Debatte einbringen, und wir hoffen darauf, dass die anderen Fraktionen diese Ideen aufgreifen.“

Der Antrag wird am 2. Oktober im Verkehrsausschuss behandelt. Die Vorschläge finden Sie im Einzelnen auf der Website der ELF Piraten Fraktion.

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Effiziente Parkraumbewirtschaftung, weniger Verkehr

Jede Autofahrt beginnt und endet mit einem Parkplatz. Darum ist eine konsequente Parkraumbewirtschaftung ein wichtiges Mittel zur Steuerung des Verkehrsaufkommens. Der Gesamtverkehrsplan Frankfurt am Main (GVP) hat diesbezüglich Nachholbedarf. In einem knappen Abschnitt sind dort Maßnahmen der 1990er Jahre aufgeführt: weitere Parkhäuser, die Stellplatzeinschränkungssatzung, Anwohnerparken, Quartiersgaragen und dezentrale Park & Ride-Anlagen.

Das Parkkonzept stellt somit nur eine Reaktion auf eine weitgehend unkontrolliert wachsende Nachfrage dar. Andere europäische Großstädte haben hingegen das Angebot von Parkplätzen als effizientes Steuerungsmittel erkannt, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren: [1, 2]

  • Bis zu 50% des Verkehrsaufkommens wird durch Parkplatzsuchende verursacht.
  • In Frankreich wird Parken als ein Werkzeug angesehen, das landesweit Treibhausgase um 14% reduzieren kann.
  • Die Einführung von Parkgebühren in Wien führte dazu, dass die Zahl der gefahrenen Kilometer um 70% sank.
  • Eine Erhöhung der Parkgebühren führte zu 30% weniger Belegung in München, je 20% weniger in Amsterdam und in fünf britischen Städten – als Optimum gilt eine Belegung von 85%, um den Parkplatzsuchverkehr zu minimieren.
  • 50% der städtischen Autofahrten sind kürzer als 5 km. Konsequenterweise ergab eine Studie in Paris, dass 40% der Autofahrenden auf ÖPNV, Fahrräder oder Laufen umsteigen würden, wenn ihnen kein Firmenparkplatz mehr zur Verfügung stehen würde; weitere 15% gaben an, Fahrgemeinschaften bilden zu wollen.
  • Läden in Fußgängerzonen generieren mehr Umsatz als solche mit Parkplätzen vor der Tür. In die Münchner Fußgängerzone kommen nur 16% mit dem Auto, 72% mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der Rest läuft oder fährt Fahrrad.
  • Die Einnahmen aus Parkgebühren haben sich in Antwerpen zwischen 2001 und 2003 mehr als verdreifacht.

Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Durch steuernde Maßnahmen steigen die Luft- und die Lebensqualität. Verkehrsräume werden sicherer und für urbanes Leben zurückgewonnen, Mobilität ist diskriminierungsfrei nicht mehr an den Besitz eines Autos gebunden, die Attraktivität der Stadt als Wohnort steigt.
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Fahrdienste für Menschen mit Behinderungen gerecht bezahlen

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen DIE LINKE. im Römer und ELF Piraten

Die Fahrdienste für Menschen mit Behinderungen wurden im August 2009 von der Stadt ausgeschrieben. Aufgrund dessen, dass zunächst die Vergabekammer in den Prozess eingebunden war, wurde die Ausschreibung erst im August 2010 abgeschlossen. Die Vertragslaufzeit hat sich außerdem um ein Jahr bis 2015 verlängert.

Zwischenzeitlich wurde überraschend die Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes vom Bundeskabinett am 15. Dezember 2010 zum 1. Juli 2011 beschlossen.

Am 1. März 2012 verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung in § 1291, künftig Personalkosten bei Leistungsvereinbarungen gemäß Tarifvertrag zu kalkulieren und von den Trägern Tariftreue einzufordern.

Auf Grundlage dieses Beschlusses schloss der CeBeeF mit der Gewerkschaft ver.di den bundesweit ersten Tarifvertrag für seinen Fahrdienst.

Zusammenfassend haben sich diese Parameter grundlegend verändert:

  • Verschiebung des Vertragsabschlusses um ein Jahr,
  • Verlängerung der Vertragslaufzeit um ein Jahr,
  • Wegfall des Zivildienstes,
  • „Tariftreueerklärung“ der Stadt,
  • Tarifvertrag zwischen ver.di und der CeBeeF Fahrdienst GmbH.

Daher ist eine tarifgerechte Bezahlung im Rahmen des Angebots zur Ausschreibung vom August 2009 nicht erfüllbar. Um den Beschluss § 1291/2012 umzusetzen und den Stadt-, Betriebs- und sozialen Frieden zu erhalten, ist eine Anpassung der Entgelte notwendig.

Dies vorausgeschickt, möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

Der Magistrat nimmt Nachverhandlungen mit den Fahrdiensten auf, um die vertraglich vereinbarten Entgelte derart anzupassen, dass eine Bezahlung der Tariflöhne bei mindestens gleichem Dienstleistungsumfang und -qualität gewährleistet ist.

AntragstellerInnen:

ELF Piraten Fraktion
Stv. Martin Kliehm
Stv. Luigi Brillante
Stv. Herbert Förster

DIE LINKE. Fraktion im Römer
Stv. Merve Ayyildiz
Stv. Dr. Peter Gärtner
Stv. Dominike Pauli
Stv. Lothar Reininger
Stv. Carmen Thiele

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Mietspiegel und Wohnungsmarktbericht

Hier das Wortprotokoll meiner Rede zum Mietspiegel in der Stadtverordnetenversammlung am 06.09.2012: Weiterlesen

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Höhe der Gewerbesteuereinnahmen

Der Magistrat hat sich selbst und den BürgerInnen unserer Stadt drastische Sparmaßnahmen verordnet. Am 31.05.2012 bestätigte der Kämmerer als Antwort auf Frage F 474, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen in Frankfurt am Main nicht dem Bundestrend anschließen würden. Im Finanzcontrolling-Bericht Januar bis April 2012 sind jedoch Mehrerträge von € 148,48 Mio. beschrieben. In der F.A.Z. vom 25.7. wird berichtet, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen allein im 2. Quartal mit € 489,3 Mio. im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben.

Ich frage den Magistrat:

Wusste der Kämmerer am 31. Mai bereits von den Mehrerträgen, und sieht er weiterhin die Notwendigkeit der Neuverschuldung im dreistelligen Millionenbereich?

Parlis: Frage F 534/2012

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Umsetzung des Integrationskonzeptes

Immer öfter antwortet der Magistrat auf Anfragen der Stadtverordneten, dass er den Kreis der Bevölkerung mit sogenanntem Migrationshintergrund nicht ausmachen kann. Im Bericht B 208/2012 wird sogar ausgeführt, dass die Umsetzung des Integrationskonzeptes unabhängig von der statistischen Erfassung der Frankfurter Bevölkerung mit Migrationshintergrund erfolgen soll.

Ich frage den Magistrat:

Wenn dem so ist, wie will der Magistrat die Integration vorantreiben, und was versteht er eigentlich unter Integration?

Parlis: Frage F 541/2012

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Tempo-30-Modellversuch in der Stadt

Der hessische Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) verfügte den Stopp des nächtlichen Tempo-30-Modellversuchs mit der Begründung, die Rechtslage erlaube die Einrichtung nicht.

Ich frage den Magistrat:

Hat der Magistrat die Rechtslage nicht vor der Studie geprüft, und wird er Rechtsmittel gegen die Verfügung des Verkehrsministers einlegen?

Parlis: Frage F 567/2012

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Barrierefreiheit der Linien U6 und U7

Seit dem Umbau des Gleisbetts behindert eine Stufe den Ein- und Ausstieg in die Linien U6 und U7. Meines Wissens ist geplant, auf dieser Strecke zukünftig neue Züge einzusetzen, die wieder auf Bahnsteigniveau verkehren.

Ich frage den Magistrat:

Wann werden die neuen, barrierefreien Züge endlich eingesetzt, und lassen sich monatelange Hindernisse für Menschen mit Gehbehinderungen nicht vermeiden beziehungsweise zeitlich auf ein Mindestmaß reduzieren?

Antwort des Magistrats:

Bedauerlicherweise haben sich die notwendigen Gleisvorarbeiten für den Einsatz der neuen U-Bahnfahrzeuge Typ U5 auf der Strecke der Linie U 6 bis Mitte Juni dieses Jahres verzögert. Seit dem 3.September ist der erste Zugtyp U5 auf der Linie eingesetzt. Bis Anfang 2013 wird der komplette Austausch abgeschlossen und nur noch Fahrzeuge der Baureihe U5 auf dem Linienweg der U 6 im Einsatz sein.

Parlis: Frage F 571/2012

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Unterbringung von Asylsuchenden

In vielen Städten und Gemeinden wurde versäumt, frühzeitig vernünftige Unterbringungskonzepte für Flüchtlinge zu entwickeln. Pro Asyl kritisiert den Mangel an Privatsphäre in Sammelunter­künften. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Magistrat:

  1. Wie viele Asylsuchende gibt es aktuell in Frankfurt am Main?
  2. Wie viele laufende Asylanträge gibt es zur Zeit, und wie viele davon sind in Bearbeitung?
  3. Gibt es Statistiken zum Altersspiegel, der Herkunft und Religion der Menschen? Wenn ja, wie lauten diese Zahlen?
  4. Wie viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind darunter?
  5. Wo sind die Asylsuchenden aktuell untergebracht?
    1. Wie viele Personen sind dezentral (in Wohnungen) untergebracht, wie viele in einer Sammelunterkunft?
    2. Wie viele Flüchtlinge sind im Transitbereich des Flughafens untergebracht, wie lange müssen sie dort durchschnittlich verweilen?
    3. Wie stellt sich die Raumsituation in den Sammelunterkünften dar? Wie viele Personen müssen mit wie vielen anderen Flüchtlingen, die in keinem Verwandtschaftsverhältnis zueinander stehen, ein Zimmer teilen? Wie groß sind die Zimmer?
  6. Was kostet die Unterbringung an den jeweiligen Standorten insgesamt und pro Person?
  7. Mit welchem Anteil werden die Kosten von der Stadt, dem Bund und dem Land Hessen getragen?
  8. Gibt es Bestrebungen in Frankfurt, die Unterbringung dezentraler zu organisieren? Wenn nein, soll dies geändert werden? Wenn nein, wieso nicht?
  9. Mit welchen Kosten wäre eine solche Unterbringung verbunden?
  10. Wie wird die Versorgung mit Lebensmitteln sichergestellt, beispielsweise mit Wertmarken, Bargeld o.ä.?
  11. Wie wird die Versorgung mit Kleidung und Mitteln zur Körperpflege sichergestellt?
  12. Haben die Asylsuchenden Zugang zu Bildungsmaßnahmen? Wenn ja, zu  welchen? Mit welchen Kosten sind diese verbunden? Wenn nein, wieso nicht?
  13. Haben die Asylsuchenden Zugang zum Internet? Wenn ja, mit welchen Kosten ist dieser verbunden? Wenn nein, wieso nicht?
  14. In welchem Umfang haben Asylbewerber Zugang zu medizinischer Versorgung?
  15. Wie viele Flüchtlinge und andere Personen mit fremder Staatsangehörigkeit leben zur Zeit geduldet (Differenzierung nach Duldung/Gestattung) in Frankfurt am Main?
    1. Wie viele dieser Personen leben bereits seit mehr als 2 Jahren in Frankfurt bzw. der Bundesrepublik Deutschland?
    2. Wie viele davon seit mehr als 5 Jahren?
    3. Wie viele davon seit mehr als 10 Jahren?
  16. Wie viele Anträge auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis (gem. § 25 V AufenthG) wurden in den Jahren 2008 bis 2012 jeweils bisher in Frankfurt am Main gestellt?
    1. Über wie viele dieser Anträge wurde bisher positiv bzw. negativ entschieden?
    2. Worin liegen die Ablehnungsgründe?

Anfragesteller

Stv. Luigi Brillante
Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster

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Anonymisiertes Bewerbungsverfahren

Antrag der ELF Piraten Fraktion zum Magistratsbericht B 320/2012

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Magistratsbericht B 320/2012 wird abgelehnt.
  2. Die Stadt Frankfurt beginnt sofort mit den notwendigen Vorbereitungen, das anonymisierte Bewerbungsverfahren ab Januar 2013 einführen zu können.
  3. Ab Januar 2013 werden Neueinstellungen in der Stadtverwaltung, den städtischen Eigenbetrieben, stadtnahen Vereinen und städtischen Stiftungen per anonymisiertem Bewerbungsverfahren getätigt.
  4. In den Gesellschaften, an denen die Stadt Frankfurt beteiligt ist, wird sich dafür eingesetzt, ihre Einstellungspraktiken hinsichtlich des Aspekts „Anonymisierte Bewerbungen“ zu überdenken. Über die Resonanz ist der Stadtverordnetenversammlung spätestens im Herbst 2013 unaufgefordert zu berichten.

Begründung

Anonymisierte Bewerbungen stellen die Qualifikationen der BewerberInnen in den Vordergrund und bieten somit mehr Chancengleichheit und Fairness. Gerade Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderungen erhalten dadurch eine erste Chance zum Bewerbungs­gespräch.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) zieht eine positive Bilanz nach ihrem bundes­weiten Modellprojekt, das über ein Jahr lang wissenschaftlich begleitet wurde, und hält die Methoden für gut umsetzbar. Ein von ihr veröffentlichter Leitfaden soll die Einführung erleichtern.

Die Stadt Frankfurt beansprucht eine Vorreiterrolle in der Integrationspolitik. Durch die Einführung des anonymisierten Bewerbungsverfahrens soll die Stadt ihrem eigenen Anspruch gerecht werden.

Unter diesen Voraussetzungen brauchen wir nicht weitere Bewertungen abzuwarten, sondern können entsprechend der Antidiskriminierungsrichtlinie handeln (Beschluss § 6020 vom 18.09.2003).

Mit dem anonymisierten Bewerbungsverfahren präsentiert sich die Stadt Frankfurt als offener und moderner Arbeitgeber. Der Imagegewinn hilft dabei, neue Gruppen von Bewerbenden anzu­sprechen. Zusätzlich bietet die Einführung des anonymisierten Bewerbungsverfahrens die Sicherheit, rechtskonform nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zu handeln.
Antragsteller:

Stv. Luigi Brillante
Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster

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Parlamentarische Zusammenarbeit im Römer

Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Bernadette Weyland:

Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Stadtverordneten Kliehm. Sie haben noch zwei Minuten an Redezeit. Bitte sehr!

Stadtverordneter Martin Kliehm, Piraten:

Die erste Frage der CDU in der Fragestunde war wie immer zur Selbstdarstellung. Die Antwort auf die Frage kennen Sie schon im Vorfeld. Ich dachte mir, warum zum Teufel machen Sie zu diesem Thema nicht einfach eine Pressekonferenz?

(Beifall)

Warum missbrauchen Sie das Stadtparlament für Ihre Pressemitteilung, um zu sagen, welche tollen Leistungen Sie wieder erbracht haben?

(Beifall)

Die Pressemitteilung zur Ansiedlung von Sun Express in Gateway Gardens kam schon am 19. Juni 2012. Das ist also eine alte Nachricht. Dennoch bringen Sie das Thema hier in der Fragestunde ein, um letzten Endes Herrn Frank zu feiern. Wir wollen das Kind beim Namen nennen, denn darum geht es letztendlich. Wir führen heute einen Oberbürgermeister neu ins Amt ein, der von den Bürgern Frankfurts gewählt wurde, und der Koalition geht die Muffe. Herr Feldmann hat von vornherein angekündigt, dass er das Wirtschaftsdezernat übernehmen möchte. Auf einmal feiern CDU und GRÜNE Herrn Frank. Herr Frank hat einiges Positives gemacht, er ist ein sehr optimistischer Mensch, …

(Beifall)

… aber zum einen ist er nicht unersetzlich und zum anderen muss sich mit einem SPD‑Oberbürgermeister an der Spitze des Magistrats etwas in der Zusammenarbeit im Parlament ändern. Bisher haben wir mit wenigen Ausnahmen erlebt, dass von der Koalition eine Blockadepolitik betrieben wird. Sie setzen Ihre Themen mit Ihrer satten Mehrheit durch und alles andere lehnen Sie ab, oder Sie votieren, wenn Sie gnädig sind, mit Prüfung und Berichterstattung. Ich hoffe sehr stark, dass sich diese Form der Arbeit mit einem Oberbürgermeister Peter Feldmann in Zukunft ändert, dass wir mehr zu einem Konsensparlament kommen, dass Sie sehen, dass die Bürger der Stadt Frankfurt nicht nur 52 Abgeordnete von CDU und GRÜNEN gewählt haben, sondern 93 Mandatsträger, …

Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Bernadette Weyland:

Herr Stadtverordneter Kliehm, Ihre Redezeit ist zu Ende.

Stadtverordneter Martin Kliehm, Piraten:

(fortfahrend)

… und dass wir mit den demokratischen Parteien die nächsten vier Jahre besser zusammenarbeiten.

Vielen Dank!

(Beifall)

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Schutz des Schubert-Parks

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Vorlage M 102/2012 wird mit der Maßgabe zugestimmt, dass innerhalb des Schubert-Parks keine neue Bebauung genehmigt wird.

Begründung

Der Park des Frankfurter Ehrenbürgers Bruno H. Schubert wird von den Anwohnern als grüne Lunge geschätzt und ist „hoch bedeutsam für Flora und Fauna“. Diese kann nicht einfach auf begrünte Dächer ausweichen, wenn der Park durch Bauarbeiten verlärmt und Hecken als Lebensräume durch Randbebauung vernichtet werden. Der Garten ist aufgrund des alten und seltenen Baumbestandes sowie des Gesamtensembles unter Denkmalschutz gestellt. Die Einschätzungen von Umwelt- und Denkmalamt zu einer angeblichen Verträglichkeit der Bebauung sind nicht transparent. Es ist unerheblich, ob Bäume gefällt werden oder nicht, wenn der Park als Ganzes durch die Bebauung und Zufahrtswege zergliedert wird und somit als Denkmal seinen Charakter verliert.

Mit einer „behutsamen Nachverdichtung“ hat dies nichts mehr zu tun, wenn in denkmalgeschützte Parks ähnliche Bauten wie in der Darmstädter Landstraße 109 hineingeklotzt werden. Was kommt als Nächstes? Wohnhochhäuser im Anlagenring? Wenn dem neuen Eigentümer „der hohe Erhaltungsaufwand des Gesamtensembles“ zu viel wird, könnte er den Park der Stadt stiften und für die Allgemeinheit öffnen. Darüber hinaus erscheint langfristig ein monatlicher Pflegeaufwand des Gartens im fünfstelligen Bereich als überhöht. Die ungewöhnlich zahlreichen Einwände von Bürgerinnen und Bürgern dürfen nicht zugunsten eines Investors abgetan werden.

Antragsteller

Stv. Martin Kliehm
Stv. Herbert Förster
Stv. Luigi Brillante

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Sanierung des Skater-Treffpunkts am Mainufer

Am Mainufer befindet sich seit vielen Jahren ein Skaterplatz in Höhe des Liebieghauses neben dem Ruderhaus der Goethe-Universität. Dieser beliebte Treffpunkt ist nach einer Sanierung der Asphaltdecke im Frühjahr nicht mehr benutzbar. Eine bituminöse, klebrige Masse wirft im Sommer auch Wochen nach dem Aufbringen noch Blasen, verhindert das Befahren und lässt Fußgänger und Radfahrerinnen gefährlich ausrutschen.

Ich frage den Magistrat:

Wie konnte die mangelhafte Ausführung der Asphaltierungsarbeiten der städtischen Qualitätskontrolle entgehen, und wann wird der Mangel beiseitigt und eine feste, glatte, durch Skaterinnen und Radfahrer befahrbare Fläche wiederhergestellt?

Antwort des Magistrats:

Die besagte Fläche ist im Rahmen einer Großveranstaltung im Vorjahr an mehreren Stellen beschädigt worden. Der Veranstalter wurde daraufhin vom zuständigen Fachamt zur Schadensbehebung verpflichtet. Für die erforderlichen Arbeiten ist eine Fachfirma zu Lasten des Veranstalters beauftragt worden. Eine Kontrolle der Flächen ergab erneute Mängel. Der Veranstalter hat bereits zugesagt, mit der beauftragten Fachfirma nach einer Lösung zu suchen. Im oben genannten Zusammenhang kann ergänzend mitgeteilt werden, dass für den üblichen Publikumsverkehr und für die übliche Nutzung der Grünanlagen im angesprochenen Bereich keinerlei Unfallgefahr besteht.

Parlis: Frage F_508/2012

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Occupy-Camp

Stadtrat Markus Frank verkündete in einer Pressemitteilung am 21.5., das Occupy-Camp werde zum 31. Juli aufgelöst. Offenbar teilt die Mehrheit der an der Mahnwache Beteiligten diese Auffassung nicht. Der Schutz der Versammlungsfreiheit umfasst auch die Entscheidung, wie der Veranstalter öffentliche Aufmerksamkeit erregen möchte (BVerwG 6 C 23.06). Der Protest mit Zelten gerade vor dem Euro-Symbol ist darum von der Versammlungsfreiheit gedeckt, eine zeitliche Begrenzung erscheint willkürlich.

Ich frage den Magistrat:

Ist dem Magistrat das Menschenrecht der Versammlungsfreiheit wirklich nachrangig in Abwägung mit dem Rasenzustand und seinem ästhetischen Empfinden, und warum soll der Protest von Amts wegen zeitlich beschränkt werden dürfen?

Antwort des Magistrats:

Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut, das der Magistrat selbstverständlich schützt. Im Fall des Occupy-Camps geht dieser Schutz sogar soweit, dass dem jeweiligen Veranstaltungsanmelder durch die Versammlungsbehörde und weiteren Institutionen der Stadt Frankfurt am Main regelmäßig geholfen wurde, um den politischen Protest am Willy-Brandt-Platz zu ermöglichen.

Im Verlauf der letzten Monate gab es regelmäßige, in der Regel im Abstand von zwei Wochen, durchgeführte Termine bei der Versammlungsbehörde, die auch immer das Ziel hatten, die Rahmenbedingungen des Occupy-Camps so zu gestalten, dass eine Akzeptanz in der Bevölkerung gewährleistet bleibt. Insbesondere hygienische Missstände wurden regelmäßig angesprochen und deren Beseitigung gefordert, in den letzten Wochen auch unter Androhung von Zwangsgeld.

Die Information des Ordnungsdezernenten vom 21. Mai 2012, dass das Camp zum 31. Juli 2012 aufgelöst werde, basiert auf zwei Gesprächen mit dem damaligen Versammlungsleiter, der jeweils mitgeteilt hatte, dass ab August 2012 eine andere Aktionsform für den politischen Protest gewählt werde. Von einem Verbot einer Versammlung seitens der Behörde kann daher nicht gesprochen werden. Der Magistrat erinnert daran, dass er ausdrücklich auch eine Zusage gegeben hat, dass nach der vorübergehenden Schließung des Camps während der Blockupy-Tage, eine Rückkehr der Okkupisten an den Standort möglich ist. Grundsätzlich bleibt die Frage, ob Zelte, Hütten, Feuertonnen und Toilettenanlagen wesensnotwendige Hilfsmittel einer Versammlung gemäß Artikel 8 des Grundgesetzes sind.

Das VG Frankfurt am Main hat mit Beschluss vom 14.05.2012 – 5 L 1707/12.F – festgestellt, dass die Occupy-Bewegung keinen Anspruch – auch nicht aus dem Versammlungsrechts heraus – hat, öffentliche Grünanlagen der Stadt Frankfurt dauerhaft zum „Campen“ zu benutzen. Auch aus dem Selbstbestimmungsrecht des Veranstalters über Zeit und Ort der Veranstaltung ergibt sich kein Anspruch, dauerhaft städtische Grünanlagen in Beschlag zu nehmen und so den Gemeingebrauch an diesen Grünanlagen faktisch aufzuheben.

Nachdem durch die Occupy-Bewegung erklärt wurde, dass das sogenannte Camp über den 31.07.2012 hinaus bestehen soll, wurden die Gespräche wieder aufgenommen. Es steht außer Frage, dass die sozialen und hygienischen Probleme im Camp derzeit den Veranstalter, die Bevölkerung und die Ordnungsbehörde vor eine große Herausforderung stellen. Der „Rasenzustand mit seinem ästhetischen Empfinden“ ist in diesem Zusammenhang von untergeordneter Bedeutung.

Parlis: Antrag F 501/2012

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