Autofreier Sonntag

Am dritten Sonntag im September beteiligt sich Brüssel – wie zahlreiche andere belgische und französische Großstädte – am autofreien Sonntag. Dabei wird der Bereich innerhalb des Innen­stadtrings für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.

Bei der Bevölkerung ist dieser seit 2003 durchgeführte Tag sehr beliebt: 87% halten den auto­freien Sonntag für eine gute bis sehr gute Initiative. Die Straßen werden bevölkert von fröhlichen Menschen auf Fahrrädern und Rollerblades, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist für einen Tag kostenfrei. Die Lärmbelastung sinkt an autofreien Sonntagen um das 6-8-fache, die Feinstaub- und Stickoxidbelastung ist 3-4 mal niedriger, an einer Hauptverkehrsstraße sogar zehnmal niedriger, und die Kohlenmonoxid­werte halb so hoch wie an gewöhnlichen Sonntagen.

Analog zum Brüsseler Erfolgsmodell möge die Stadtverordnetenversammlung beschließen:

  1. Im September gibt es künftig einen autofreien Sonntag von 9-19 Uhr.
  2. Die genauen autofreien Bereiche, die stadt­teilbezogen auf Vorschlag der Ortsbeiräte erweitert werden können, stimmt der Magistrat zusammen mit Behörden und Ortsbeiräten ab. Die Stadt­verordneten­versamm­lung schlägt vor, Hibbdebach mindestens den Bereich innerhalb des Alleen­rings einzuschließen, Dribbdebach mindestens bis zur Mörfelder Landstraße.
  3. Straßenabsperrungen gelten für den gesamten motorisierten Verkehr. Ausgenommen davon sind u.a. öffentliche Verkehrsmittel, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Taxis, Fahrdienste für und Fahrzeuge von Menschen mit Behinderungen sowie solche, die aus zwingenden Gründen eine Ausnahmegenehmigung benötigen. Für alle diese Ausnah­men gilt innerhalb der oben beschriebenen Zonen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.
  4. Am autofreien Sonntag ist die Nutzung des RMV im Stadtgebiet kostenfrei.

Antragsteller

Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Luigi Brillante
Stadtv. Herbert Förster

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Hausgenaue, aktuelle Lärmkarten

Die EU-Richtlinie 2002/49/EG über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm schreibt vor, mindestens alle fünf Jahre strategische Lärmkarten zu erstellen, die den Lärm von sämtlichen großen Quellen wie Industriebetrieben, Flughäfen, Eisenbahnen und Hauptstraßen berücksichtigen. Auf­grund der Dynamik am Flughafen Frankfurt wird dieser Zeitraum von vielen Betroffenen als unzu­reichend empfunden, die bisher vom Regie­rungspräsidium Darmstadt veröffentlichten Lärm­karten als zu grob und nicht mehr dem aktuellen technischen Stand entsprechend.

Das im Auftrag der EU-Kommission 2006 abgeschlossene Harmonoise-Projekt verfolgte das Ziel, Bewertungs- und Managementverfahren für den Straßen- und Schienenverkehrslärm zu verbes­sern. Auf dieser Grundlage baute das IMAGINE-Projekt („Improved methods for the assessment of the generic impact of noise in the environment“) für Flugzeug- und Industrielärm auf. Das Ergeb­nis sind verbesserte Datenmodelle und Berechnungsverfahren für genauere Lärmkarten als Basis für zukünftig bessere Maßnahmen zum Schutz bestimmter Bevölkerungsgruppen vor Lärm­belastung.

Dies vorausgeschickt, beschließt die Stadtverordnetenversammlung:

  1. Der Magistrat wirkt auf das Regierungspräsidium ein, für Frankfurt am Main zukünftig alle zwei Jahre möglichst haus­genaue, ganz­heitliche Lärmkarten auf Basis der aktuellen Datenmodelle und Berechnungs­ver­fahren zu erstellen und zu veröffentlichen.
  2. Die zugrundeliegenden Daten, insbesondere Verkehrs-, Lärm-, Wetter- und Geoinformationen für Frankfurt am Main, werden zentral maschinenlesbar auf dem städtischen Open Data Portal veröffentlicht.
  3. Sollte das RP an den fünfjährigen Berichtszeiträumen festhalten, lässt der Magistrat für die Zyklusmitte eigene, aktualisierte Lärmkarten für das Stadtgebiet erstellen und veröffentlichen.

Antragsteller

Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Luigi Brillante
Stadtv. Herbert Förster

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Neonazi-Funktionär im Jobcenter

Die Frankfurter Rundschau berichtete am 5. Mai 2014 von einem Mitarbeiter im Jobcenter Höchst, der derzeit das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden der rechtsextremen NPD ausübt. Im Artikel wird auf Videoaufnahmen eines Nazi-Aufmarschs 2009 in Friedberg verwiesen, bei dem er als Anmelder auftrat und Varianten der volksverhetzenden Parole Deutschland den Deutschen – Ausländer raus skandierte. Er ist gut vernetzt in der gewaltbereiten Szene der „Jungen National­demokraten“ und der radikalen Kameradschaftsszene. Im Jobcenter Höchst hat er Kundenkontakt, darunter viele Menschen mit Migrationshintergrund. Seit 6. Mai ist er vom Dienst freigestellt.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Magistrat:

  1. Wie lange arbeitet Stefan J. bereits im Jobcenter/ARGE? Ist er Beschäftigter der Kommune oder der Arbeitsagentur?
  2. Waren die politischen Einstellungen des Mitarbeiters bei seiner Einstellung bekannt?
  3. Welche Aufgaben hat der Mitarbeiter im Jobcenter?
  4. Auf welche Kundendaten hat er Zugriff?
  5. Gab es in den letzten fünf Jahren Anzeichen, dass der Mitarbeiter über das übliche Maß hinaus auf Kundendaten zugegriffen hat, speziell auf Daten von Menschen mit Migrationshintergrund oder bekannten Antifaschistinnen und Antifaschisten? Werden Zugriffe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geloggt?
  6. Sind aus Vermerken des Mitarbeiters in Kundenakten oder bei seiner Bewilligungspraxis von Leistungen Anzeichen von diskriminierendem Verhalten ersichtlich?
  7. Sieht der Magistrat einen möglichen Interessenkonflikt in der offen ausländerfeindlichen Gesinnung eines Mitarbeiters und dessen beruflichem Umgang mit Migrantinnen und Migranten, gerade in finanziell existenzbedrohlichen Vorgängen?
  8. Falls der Magistrat auf eine öffentliche oder vertrauliche Beantwortung der obigen Fragen oder von Teilfragen verzichtet: Welche Akten sind geeignet, um diese Fragen im Rahmen eines Aktenein­sichts­ausschusses aufzuklären?

Anfragesteller

Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Luigi Brillante

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Nachtragshaushalt 2014: Sanierungsstau an Schulen

Zugehörige Vorlagen: Magistratsvortrag M 45/2014, Anträge NR 813 (Römer), NR 865 (FDP), NR 889 und NR 905 (SPD)

Kontext: Wortprotokoll über die 31. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, den 22. Mai 2014 (16.00 Uhr bis 0.00 Uhr), TOP 7, Nachtragssatzung zur Haushaltssatzung der Stadt Frankfurt am Main für das Haushaltsjahr 2014 sowie Entwurf des Nachtrages zum Investitionsprogramm 2014-2017

Stadtverordneter Martin Kliehm, ELF Piraten:

Sehr verehrte Damen und Herren!

Der Grund, warum wir uns schon wieder über den Haushalt unterhalten, ist vor allem der Sanierungsstau an den Schulen. Die Leute haben mit dem Aktionsplan auf einmal erkannt, was im Dezember anscheinend noch nicht bekannt war, dass uns in den Schulen die Decke auf den Kopf fällt.

Der Kämmerer hat es vorhin angesprochen, dass wir insgesamt bei dem Nachtragshaushalt das Problem haben, dass wir ein Defizit haben. Sie haben auch für die nächsten Jahre immer zwischen 50 und 70 Millionen Euro an Defizit eingeplant. Sie haben schon die Gewerbesteuer angesprochen, ich glaube, wenn Sie langfristig Defizite einplanen, dann müssen Sie sich auch überlegen, wie Sie die Einnahmen erhöhen können. Das kann nicht nur geschehen, indem Sie die Vereine schröpfen, sondern Sie müssen auch die zur Kasse bitten, die das meiste Geld haben. Das sind in Frankfurt nun einmal die Unternehmen.

(Beifall)

Was die Schulen angeht, bezweifele ich, dass sich der Zustand der Schulen seit Dezember so dramatisch verändert hat. Man hätte das auch schon vorher wissen können. Katastrophal trifft es noch gar nicht. Wir hatten neulich die Vorlage, eine Pavillonanlage für die Ludwig-Weber-Schule zu kaufen, die dann dort die nächsten fünf bis sieben Jahre stehen soll. Viel Spaß, Ludwig-Weber-Schule, in diesen Pavillons. In der Vorlage steht, dass aufgrund des äußerst desolaten baulichen Zustands immer wieder Schäden auftreten. Um eine Gesundheitsgefährdung der Schülerinnen und Schüler auszuschließen, ist eine sofortige Auslagerung angezeigt. Da können wir nicht mehr von katastrophal reden, das ist äußerst desolat. Weitere Superlative fallen mir gar nicht mehr ein und das steht in dem Magistratsvortrag drinnen.

Wenn wir uns diesen Aktionsplan ansehen, listen Sie dort immer wieder verschiedene Sachen auf, beispielsweise ist es ein Klassiker, dass das Dach undicht ist. Das taucht dort ganz häufig auf. Die Toiletten stinken, das wissen wir sowieso, aber interessant ist auch starke Feuchtigkeit im Keller, Kanaleinbrüche im Schulhof mit Unfallgefahr und damit verbunden, dass auch die Kanalisation nicht mehr funktioniert. Fensterrahmen sind morsch oder fest verschlossen, es dringt Feuchtigkeit durch die Fenster ein, in mehreren Schulen fällt die Heizung aus, weil sie teilweise schon 50 Jahre alt ist. Es bildet sich Feuchtigkeit und Schimmel im Computerraum, das geht mir natürlich besonders nah. Die ganzen Schulen sind wirklich desolat, und das ist nicht von heute auf morgen eingetreten.

Jetzt möchten Sie Mittel für die Schulsanierungen bereitstellen, wo dort dieser jahrelange Sanierungsstau war, aber wir haben darüber hinaus auch noch einen Baustau. Der Stadtelternbeirat sagt, dass die Anmeldezahlen für die Gymnasien im Jahr 2014 um acht Prozent gestiegen sind. Wo bauen Sie denn jetzt acht Prozent neue Schulen? Das habe ich noch nirgends gelesen. Für das Schuljahr 2014/2015 werden eigentlich 17 neue Klassen benötigt, es sind jetzt 510 Kinder mehr an den Gymnasien, die im Vorjahr noch nicht da waren. Die Schulleitungen müssen sich überlegen, wo sie diese 510 Kinder unterbringen. Da ist genau das Problem und der Sanierungsstau, denn die Klassen müssen in jede frei verfügbare Ecke hineingequetscht werden. Es gibt Wanderklassen, die überhaupt keinen festen Klassenraum mehr haben. Es gibt zu wenig Platz auf den Pausenhöfen und auch die Lehrerzimmer sind teilweise zu klein. Deswegen ist eine Forderung von dem Stadtelternbeirat natürlich, die Funktionalität zu erhalten, das hätte Vorrang vor Einsparungen.

Natürlich, wir brauchen jeden Quadratmeter, den wir irgendwie haben können, gerade an den weiterführenden Schulen. Das heißt, wir müssen nicht nur in die Sanierung investieren, sondern auch in den Neubau. So eine Schule reicht dann nicht. Herr Dr. Gärtner hat es vorhin vorgerechnet, wir brauchen also bei dem Bevölkerungswachstum, das Sie prognostizieren, 16 Grundschulen und 16 weiterführende Schulen. Natürlich müssen auch die Anlagen gepflegt werden. Sie haben darin noch nicht die Ausstattung der Schulen enthalten, wie wäre es denn zum Beispiel mit WLAN, mit Whiteboards oder einem Konzept für die Nutzung von Tablets in Schulen.

(Zurufe)

Jeder läuft heutzutage mit diesen Dingern rum, aber in den Schulen ist die Nutzung leider verboten, es sei denn, es gibt ein paar Glückliche, die ein Pilotprojekt haben und denen danach gesagt wird, sie müssen das WLAN wieder wegen dem möglichen Krebs im Kopf abschalten.

(Zurufe)

Informieren Sie sich bitte einmal über die Strahlung von WLAN. Natürlich brauchen wir auch saubere, angemessen ausgestattete sanitäre Anlagen. Wir brauchen so etwas wie eine Erstattung der Fahrtkosten bis zum Abitur und nicht nur bis zur neunten oder zehnten Klasse und weiterhin brauchen wir Zuschüsse für die CleverCard. Das sind alles Dinge, die dort nicht berücksichtigt sind. Das Geld wird vorne und hinten nicht reichen und darüber hinaus wollen wir auch noch so etwas wie Inklusion. Dafür bekommen wir vom Land Hessen kein Geld. Gut, wir haben jetzt probiert, Modellregion Frankfurt für Inklusion zu werden, da wird etwas Geld fließen. Aber wir haben nach wie vor im Hessischen Schulgesetz den Ressourcenvorbehalt, den Finanzierungsvorbehalt und den Kapazitätsvorbehalt, sodass ganz vielen Kindern gesagt wird, sie können leider nicht in ihre Lieblingsschule gehen.

Hessen war immer sehr weit hinten. Der Durchschnitt an inklusiver Beschulung liegt bundesweit bei 25 Prozent. In Hessen ist dieser jetzt immerhin auf 17 Prozent angestiegen, aber gleichzeitig ist die Exklusionsquote von 4,3 auf 4,5 Prozent gestiegen. Das heißt, weil immer mehr Kinder Förderbedarf haben, werden sie nach wie in Förderschulen gesteckt. Wir haben zu 90 Prozent im Kindergarten Inklusion, in der Grundschule sind es dann nur noch 35 Prozent, bundesweit sind es 40 Prozent. In der Sekundarstufe I sind es in Hessen auf einmal nur noch zwölf Prozent Inklusion, während es bundesweit 22 Prozent sind. Auch da wurde vorgerechnet, dass wir eigentlich in Hessen – für Frankfurt kann es uns Frau Sorge bestimmt sagen – 27 Millionen Euro und 380 neue Lehrkräfte für Inklusion bräuchten. Deswegen sicherlich auch der Antrag auf Modellregion, aber mit der Modellregion können Sie noch nicht Ihre ganzen Schulen barrierefrei umbauen. Das heißt, also auch diesen Bereich der Inklusion aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention müssen Sie noch oben mit draufschlagen. Dann wird Ihnen das Geld nicht reichen.

Um auf den Anfang zurückzukommen, Sie müssen sich einfach überlegen, wo das Geld herkommt. Sie müssen Prioritäten setzen und Sie müssen aber vor allem unseren Kindern ermöglichen, eine angemessene Schulausbildung zu bekommen und auch auf weiterführende Schulen zu gehen, und nicht, dass Kinder aus dem Gallus zum Riedberg fahren müssen, wenn sie ins Gymnasium gehen wollen.

Vielen Dank!

(Beifall)

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Fluglärm und Lärmkarten

Zugehörige Vorlagen: Antrag NR 895 (CDU/Grüne)

Kontext: Wortprotokoll über die 31. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, den 22. Mai 2014 (16.00 Uhr bis 0.00 Uhr), TOP 6.2, Lärmschutzmaßnahmen durch Änderungen des Konsortialvertrages unterstützen

Stadtverordneter Martin Kliehm, ELF Piraten:

Sehr verehrte Damen und Herren!

Frau auf der Heide hat gerade wieder ihren Platz betreten. Ich muss zunächst einmal auf Sie eingehen. Sie haben Ihren eigenen Antrag nicht richtig gelesen oder Sie wollen uns hier etwas vormachen.

(Zurufe)

In Ihrem Antrag steht nicht, wie Sie gesagt haben, dass als Alternative zum Bau des Terminals 3 jede andere Alternative gelten soll, sondern auf gesteigerte Fluggastzahlen soll so lange wie möglich mit ökonomisch vertretbaren Alternativen reagiert werden. Darin sind also zwei Dinge enthalten. Erstens haben Sie gesagt, dass wir die ganze Zeit immer nur reagiert haben und der Flughafen noch weiter gewachsen ist. Jetzt haben wir die Blamage, und auch in Ihrem Antrag steht, dass Sie nur reagieren. Das ist auch insgesamt Ihr Problem, Sie agieren nicht, Sie reagieren. Sie haben kein Konzept, wie mit dem Wachstum des Flughafens umgegangen werden soll. Das andere ist, das hat Ihnen vielleicht aber auch die CDU reingeschrieben, dass Sie diese Einschränkung haben, dass Sie „so lange wie möglich“ – also war es halt irgendwann nicht mehr möglich, es tut mir leid, liebe Sachsenhäuser – mit ökonomisch vertretbaren Alternativen reagieren.

Sie gehen dann noch ein bisschen weiter als die jüngste EU-Verordnung zu lärmbedingten Betriebsbeschränkungen, die am 14.04.2014 im EU-Parlament in der zweiten Lesung, übrigens mit den Stimmen der Christdemokraten, Liberalen, SPD und den Konservativen verabschiedet wurde. Die GRÜNEN und die Piraten im Europaparlament haben dagegen gestimmt. In dieser Verordnung steht geschrieben, dass die Luftfahrtindustrie in nachhaltiger Weise wachsen und bei wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen sollte. In Ihrem Antrag fallen die sozialen und ökologischen Aspekte hinten runter und Sie haben nur noch die wirtschaftlichen Ziele benannt. Da haben Sie sich gegen das Abstimmungsverhalten der GRÜNEN im Europaparlament entschieden, und lassen die sozialen und ökologischen Aspekte zum Schaden der Frankfurter Bevölkerung einfach hinten runterfallen.

Weitere Maßnahmen, die Sie dort ansprechen, sind letztlich die Dinge, die in der Richtlinie zur Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm festgelegt sind. Da ist zur Beruhigung der Bevölkerung festgelegt, dass es strategische Lärmkarten geben soll. Die jüngste Lärmkarte kam am 5. Mai heraus. Wir haben sehr lange darauf gewartet, denn der Zeitraum zur Erstellung dieser Lärmkarten beträgt fünf Jahre. Wenn in der Zwischenzeit eine neue Landebahn gebaut wird, haben wir teilweise noch immer Lärmkarten, die aus den Jahren 2008/2009 sind. Da ist noch alles im grünen Bereich und wir sehen bis zum 5. Mai dieses Jahres nicht, wo jetzt tatsächlich die Lärmbelastung ist. Diese Zeiträume sind viel zu lange. Eigentlich müsste man, entsprechend der Entwicklung im Flugverkehr, diese Lärmkarten in einem viel kürzen Zeitraum, am besten jährlich erstellen.

Außerdem gibt es einen Lärmaktionsplan, der mitveröffentlicht wurde. Dazu gab es eine Simulation einer Bürgerbeteiligung mit 11.000 Eingaben und am Ende hieß es dann, dass man davon leider so gut wie nichts berücksichtigen konnte, denn der Bundesgerichtshof hat alles vorgeschrieben. Dabei beteiligen sich 11.000 Menschen, und am Ende verarschen Sie die total.

(Zurufe)

Der dritte Punkt ist, dass Sie sagen, dass Sie in Zukunft ein besseres Modell haben wollen. Das ist eine ganz alte Geschichte, da gab es schon von der EU ein Forschungsvorhaben Mitte der Zweitausenderjahre, das nennt sich IMAGINE oder HARMONOISE, in welchem verschiedene Lärmquellen, unter anderem auch Bahn- und Verkehrslärm, zusammengefasst werden und man hausgenau den Lärm betrachten kann. Es gibt inzwischen ganz gute Computermodelle, Sie kennen das von dem Solarkataster, wo Sie sehen können, wie die Neigung Ihres Daches ist, in welche Himmelsrichtung sie zeigt und ob es sich lohnt, eine Solaranlage auf Ihr Dach zu bauen. Inzwischen gibt es auch super Computermodelle, die zeigen, wo Häuser sind, wo in den Häusern der Lärm reflektiert wird, wie die Wetterbedingungen sind, die normalerweise in dieser Region vorherrschen oder was die Flugzeuge angeht – denn so ein Flugzeug macht nicht diffus Lärm, sondern da gibt es verschiedene Quellen am Motor und Rotor – wo die Strömungen und die aerodynamischen Effekte sind, die alle Lärm verursachen. Das heißt also, dass man dies alles in ein Modell hineinfließen lassen und dann hausgenau sehen kann, wo der Lärm ist.

Momentan haben wir diese Lärmkarten. Darauf ist so ein großer lila bis gelber Fleck zu sehen, aber sie spiegeln die Wirklichkeit einfach nicht wider. Dieser Antrag, den Sie dort vorgebracht haben, ist ein sehr starker Kompromiss mit der CDU, der über die gesetzlichen Vorschriften, die es dort gibt, hinausgeht beziehungsweise die sozialen und ökologischen Aspekte ignoriert. Ich denke, was den Menschen wirklich helfen würde, wäre, dass wir diese Lärmaktionspläne häufiger aktualisieren und dass wir verlässliche Lärmkarten haben, die dem modernen Stand der Technik entsprechen, sodass wir dann genau sagen können, wie der Lärm wirklich ist und uns nicht mit irgendwelchen Schätzwerten zufriedengeben müssen.

Vielen Dank!

(Beifall)

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Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge teilte überraschend Anfang April bundesweit Trägervereinen mit, dass die Mittel des Europäischen Sozialfonds ausgeschöpft seien und bis Jahresende keine Gelder mehr für Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten zur Verfügung stünden. Nur noch bis zum 1. April eingegangene Kursanträge könnten bewilligt werden. In der Folge müssen etliche Sprachkurse, in denen auch die Integration in den Arbeitsmarkt gefördert wird, abgesagt werden.

Ich frage den Magistrat:

Sind von dem Förderstopp auch Einrichtungen in Frankfurt am Main betroffen, und wie gedenkt der Magistrat weiterhin Sprachkurse, neben Empfängern von SGB II-Leistungen auch für Flüchtlinge, zu ermöglichen?

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e-Akte im Jobcenter

Die Bundesagentur für Arbeit fragt derzeit verschiedene Jobcenter an, ob die Einrichtung am Pilotierungsprojekt zur Einführung der eAkte („FileNet P8“, „Dokumenten Management System“) teilnehmen möchte oder zur Teilnahme bereit wäre.

Ich frage den Magistrat:

Wurde eine solche Anfrage auch an das Jobcenter Frankfurt am Main bzw. seine Trägerversammlung gestellt, und wie lautete die Antwort bzw. wie beabsichtigt die Einrichtung oder ihre Trägerversammlung die Anfrage der Bundesagentur zu beantworten?

Schriftliche Antwort von Prof. Dr. Daniela Birkenfeld

Mit dem Projekt „Elektronische Akte – eAkte“ beabsichtigt die Bundesagentur für Arbeit die Einführung eines einheitlichen Dokumentationsdatensystems für die in gemeinsamer Trägerschaft von Arbeitsagentur und Gebietskörperschaft stehenden Jobcenter. Nach derzeitigem Planungsstand ist die Pilotierung im Jahr 2015 in ausgewählten Jobcentern vorgesehen.

Das von der Bundesagentur für Arbeit zur Teilnahme am Pilotierungsprojekt im Februar 2014 eingeleitete Interessenbekundungsverfahren war bis zum 17.04.2014 zeitlich befristet. Jobcenter Frankfurt am Main hat sich an diesem Interessenbekundungsverfahren nicht beteiligt. Jobcenter Frankfurt nimmt demzufolge nicht am Pilotierungsprojekt „Elektronische Akte – eAkte“ teil.

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Drohnen töten

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Foto: CC-BY US Navy

Du lebst in Berlin und bewunderst futuristische Fluggeräte auf der Internationalen Luftfahrtausstellung – Unmanned Aircraft Systems (UAS). Oder du lebst in Pakistan, du telefonierst mit der falschen Person – und die NSA schickt Dir eine Drohne vorbei. Du wirst zum „Kollateralschaden“. Eine übertriebene Befürchtung? Nein. Denn alleine in Pakistan wurden seit 2004 fast 1.000 Zivilisten, darunter 200 Kinder, durch Drohnen getötet. Dabei wurden weit über 1.000 Unbeteiligte verletzt. Fakt ist: Die Drohnen sind 24 Stunden am Tag in der Luft. Sie terrorisieren Männer, Frauen und Kinder. Die Angst herrscht: Alle können jederzeit Opfer eines Drohnenangriffs werden. Die Menschen stehen unter permanenter Überwachung durch einen unsichtbaren Feind.

Das Problem scheint für uns „weit weg“, denn die Diskussion wird durch Einsatzszenarien im Ausland beherrscht, und bei der Bundeswehr wiegelte man bisher ab: Bewaffnete Drohnen kämen überhaupt nicht in Frage, und wenn, dann dürfte die Entscheidung über Leben und Tod nicht autonomen Killer-Robotern überlassen werden, sondern müsse vom Man-in-the-middle per Knopfdruck bestätigt werden. Töten per Joystick.

Ein Haken an diesem Szenario ist die Reaktionszeit: Drohnen werden für „dreckige, langweilige und gefährliche“ Jobs eingesetzt (engl. “dirty, dull, dangerous”). Bei gefährlichen Jobs kann es schon mal vorkommen, dass die Drohne beschossen wird. Mit etwas Latenz, bis die Signale übertragen sind und bis das Bodenpersonal reagiert, kann die Drohne zerstört sein. Das gemeinsame Angebot dreier Rüstungskonzerne unter Beteiligung von Airbus zur Entwicklung einer europäischen Drohne MALE 2020 (Medium Altitude Long Endurance) umfasst darum eine Option der Bewaffnung, wie sie der Bundeswehrverband für Afghanistan fordert. Auch die vorhandenen Drohnensysteme EuroHawk und die israelische HERON sind waffenfähig. Die Bundeswehr kann mit ihnen aber auch Ziele für lasergelenkte Bomben markieren.

Drohnen können auch durch Abstürze, durch Kollisionen mit anderen Fluggeräten oder durch Hacking verloren gehen. Jede siebte der 871 Bundeswehr-Drohnen stürzte ab. Doch während die Bundeswehr gerne von einer „kontrollierten Notlandung“ spricht, berichten im Februar 2014 Anwohner aus Colbitz bei Magdeburg, die 40 kg schwere Drohne vom Typ LUNA „steckte senkrecht im Boden“. Spektakulär war auch die Erbeutung einer RQ 170 Sentinel-Drohne im Iran, die durch GPS-Spoofing – also geschickte Manipulation vom Boden aus – zur Landung gebracht wurde. Wissenschaftler der University of Texas in Austin konnten die Methode inzwischen reproduzieren.

Für den Objektschutz von Bahnanlagen, für illegale Grenzübertritte, im Rahmen von Einsätzen gegen Erpresser oder eine Marihuana-Plantage setzt die Bundespolizei bisher zwei Drohnen des Typs Aladin und zwei Fancopter ein. Auch die Landespolizeien in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Sachsen und neuerdings Berlin und Schleswig-Holstein verwenden diese kleinen, weniger als 5 kg schweren Drohnen. Sie können 30-60 Minuten in der Luft bleiben, sind kaum zu entdecken und können mit Kameras, Sensoren oder Wärmebildkameras ausgestattet werden. Die Deutsche Bahn möchte zur Jagd auf Graffiti-Sprayer*innen das Modell Microcopter einsetzen.

Während die kleinen Drohnen noch keine Personen erschlagen, wenn sie abstürzen, bergen sie eine hohe Gefährdung der Privatsphäre: Die Drohne der Bahn darf 150 Meter hoch fliegen und hat damit einen Aufnahmeradius von etwa 150 Metern am Boden, also weit über die Gleisanlagen hinaus. Bei den kleineren Drohnen sind die Bildübertragungen meistens noch nicht verschlüsselt und können relativ leicht abgegriffen werden. Selbstverständlich können Drohnen auch WLANs knacken und sich Mobiltelefonen gegenüber als Basisstation ausgeben, um Gespräche mitzuschneiden. Je größer, desto effizienter: EuroHawk ist eine fliegende Vorratsdatenspeicherung.

Selbst wenn die Polizei Drohnen einsetzt, können davon hohe Rechtsgüter wie die Versammlungsfreiheit oder Persönlichkeitsrechte betroffen sein. Unsichtbare, unhörbare, fliegende Augen, die länger als Hubschrauber in der Luft bleiben können, stellen einen starken Eingriff in Grundrechte dar. Während die Berliner Polizei heute noch schwört, niemals Demonstrationen zu bedrohnen, enthält das Berliner Versammlungsgesetz keine Einschränkungen zur Form der Videoaufnahmen. Gesetzesgrundlagen, ab wann ein Eingriff in Persönlichkeitsrechte erlaubt ist, fehlen bisher. In der Schweiz wurden Drohnen auch zur Verkehrsüberwachung oder bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 eingesetzt. Eine gesetzliche Regelung ist darum überfällig, denn der Einsatz von Drohnen zu Bildaufnahmen kann nur zur Abwehr von Lebensgefahr und Gefahr schwerer Körperverletzung bzw. an wenig frequentierten Orten verhältnismäßig sein.

Drohnen können mittlerweile nicht nur in HD-Qualität filmen. Willkommen beim Projekt ARGUS, mit einer Auflösung von 1,8 Gigapixeln und einer Speicherkapazität von einem Exabyte (einer Million Terrabyte) pro Tag! Aus fünf Kilometern Höhe können damit Objekte von der Größe eines Frühstückstellers am Boden erkannt werden. Somit ist es auch nachträglich noch möglich, in Übersichtsaufnahmen hineinzuzoomen. Und wenn eine Kamera nicht reicht, werden es eben 9-50 wie im Projekt GorgonStare. Die U.S. Airforce schwärmt darüber: GorgonStare wird auf eine ganze Stadt hinabschauen. Auf diese Weise wird der Gegner nicht wissen, auf was wir schauen, und wir können alles sehen. Und damit der Sprit nicht ausgeht, gibt es bereits solargetriebene Drohnen wie den Solar Eagle oder Zeppeline, die quasi unbegrenzt in der Luft bleiben können, aus 6.000-17.000 Metern alles im Blick haben oder Bomben zu ihrem Ziel lenken. Ein Blick in die Zukunft? Neben den fliegenden Augen im Himmel werden uns auch Schwärme von insektengroßen Micro Aerial Vehicles in Gebäuden überwachen können.

Derzeit gibt es für den Einsatz von Drohnen im Inland noch zahlreiche Grauzonen. Per Bundesgesetz wird der Einsatz von Drohnen bis 150 kg geregelt, auf europäischer Ebene ist bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) ein Entwurf für zivile unbemannte Flugsysteme über 150 kg in Vorbereitung.

Aber Fragen der Verhältnismäßigkeit beim Eingriff in Grundrechte, der Haftung im Schadensfall, des Missbrauchs von Bildaufnahmen, des Sicherheitsabstands zu Gebäuden und Menschenansammlungen oder des Datenschutzes sind noch ungeklärt. Bisher verhindert den Durchbruch von autonomen Drohnen vor allem noch das Luftverkehrsprinzip vom „Sehen und Ausweichen“ (oder hier “sense and avoid”), das noch keine Drohne schafft. Darum dürfen sie bislang nur in „Sichtweite“ eines Steuerers fliegen. Mit einer Kamera auf einem großen Masten in flachem Gelände können das auch 50 Kilometer sein.

Natürlich werden Drohnen auch im Katastrophenschutz, in der Archäologie, in der Landwirtschaft oder für Luftbildaufnahmen eingesetzt und – nicht zu vergessen – als Spielzeuge. Wir brauchen aber eine gesellschaftliche Diskussion und gesetzliche, europaweite Regelungen, ob, wo und unter welchen Bedingungen wir in unserem zukünftigen Leben mit Drohnen leben wollen, bevor unsere Grundrechte verloren gehen.

Doch das mag wie ein Luxusproblem erscheinen. Denn während sich Berkeley zur No Drone Zone erklärt, patroullieren auf dem Mittelmeer im Rahmen von Frontex und EUROSUR Drohnen zu Wasser und in der Luft, um Flüchtlinge aufzuspüren und zurück auf’s Meer zu schicken.

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Transparente Parkhausdaten für alle

Im September 2013 unterzeichneten Verkehrsdezernent Stefan Majer und der Geschäftsführer von „HIT Radio FFH“ einen Kooperationsvertrag, wonach auf der Website des Radiosenders veröffentlicht wird, wieviele freie Parkplätze in den 22 Innenstadt-Parkhäusern frei sind. Zusätzlich sind eine Übersichts­karte, die Öffnungszeiten, maximale Einfahrtshöhen und die Gesamtplätze der Park­häuser aufgelistet.

Offenbar besteht hier bereits eine Datenschnittstelle, eine Begrenzung auf die Nutzerinnen und Nutzer der Website von Radio FFH engt jedoch die Reichweite unnötig ein. Die Bevölkerung könnte viel besser von diesen Informationen profitieren, wenn sie von verschiedensten Dienstleistungs­unternehmen oder mit bürgerlichem Engagement in beliebige Apps, Routenplaner und Landkarten wie OpenStreetMap eingebunden werden könnten.

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Die vorgenannten Metadaten von städtischen Parkhäusern (Geokoordinaten oder Adresse, Öff­nungszeiten, max. Einfahrtshöhen, Gesamtplätze, Anzahl der Behinderten- und E-Mobil-Parkplätze, Parkgebühren etc.) werden auf dem Open Data Portal der Stadt Frankfurt maschinenlesbar unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht (CC-BY oder CC0) und stets aktuell gehalten.
  2. Die Schnittstelle (API) zur Abfrage der Belegungsdaten in Echtzeit wird dokumentiert und der Allgemeinheit kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es sollen mindestens zwei verschiedene Ausgabe­formate (beispielsweise XML und JSON) zur Verfügung stehen. Ob der Zugang auf eine sinnvolle Höchstzahl von Abfragen pro Stunde limitiert oder eine vorherige Registrierung für Abfragen mit einem Entwickler-Key erforderlich sein soll, bleibt dem Magistrat überlassen.
  3. Der Magistrat wird gebeten zu beantworten, inwiefern es sich bei dem Kooperationsvertrag um einen Exklusivvertrag im Sinne von Artikel 11 der Richtlinie 2003/98/EG über die Weiterver­wendung von Informationen des öffentlichen Sektors handelt. Falls es sich um einen solchen Vertrag handelt, wird der Magistrat gebeten, darzulegen, inwiefern eine Ausnahme des Verbots von Exklusivver­trägen gemäß Art. 11 Abs. 2 gegeben ist, was die Gründe hierfür sind sowie gemäß der Richtlinie die Ausschließlichkeitsvereinbarungen im Wortlaut zu veröffentlichen.

Antragsteller

Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Herbert Förster
Stadtv. Luigi Brillante

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Lernen für die Zukunft mit Computern aus der Stein-Zeit

CC by Jonas Ginter

Symbolbild. CC by Jonas Ginter

Am Dienstag ist der Support des Betriebssystems Windows XP endgültig ausgelaufen. Die ELF Piraten Fraktion nahm dies zum Anlass, in einer Anfrage nachzuhaken, wie der Stand der Migration städtischer Computer auf ein neues Betriebssystem ist.

Schon im Januar 2013 hatte die Fraktion vorsorglich den Magistrat der Stadt Frankfurt an diesen Termin erinnert. Ende September 2013 antwortete Stadtrat Volker Stein und verwies auf einen 2,3 Mio. Euro teuren Rahmenvertrag mit Microsoft zur Ausstattung mit der jeweils aktuellsten Software. Dem Bericht zufolge wurde trotz dieser Vereinbarung bei 2.385 von 9.776 Rechnern nie ein Upgrade des Betriebssystems durchgeführt. Davon besonders betroffen sind die Schulen mit 815 veralteten Computern, die Stadtbücherei mit 488, das Gesundheitsamt mit 280, das Amt für Straßenbau und Erschließung mit 275, das Stadtplanungsamt mit 214 und diverse Museen mit 199 Geräten, formuliert die Fraktion in ihrer aktuellen Anfrage. Planungsziel war, die betroffenen Rechner bis zum 8. April zu ersetzen oder mit einem neueren Betriebssystem auszustatten.

Das macht uns sehr nachdenklich, so Martin Kliehm, Fraktionsvorsitzender der Piraten. Seit 2003 zahlte die Stadt 23 Millionen Euro an Microsoft, aber bei einem Viertel der Computer wurde nie von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, von Windows XP auf ein neueres System umzusteigen. Wir meinen, da ließe sich viel Geld durch einen günstigeren Vertrag oder freie Software einsparen.

Zum anderen zweifeln die ELF Piraten daran, dass wie geplant 2.385 Geräte in nur wenigen Monaten aktualisiert werden konnten: Wenn nach dem 8. April weiterhin Windows XP oder Office 2003 verwendet wird, sind diese Rechner vermehrt Angriffen aus dem Internet ausgesetzt, denn es gibt keine Sicherheits-Updates mehr.

Auch der Stadtelternbeirat und der StadtschülerInnenrat beklagten kürzlich die schlechte Ausstattung der Schulen mit moderner Informationstechnologie. Internet-Kompetenz wird im Alltag aber auch im Berufsleben immer wichtiger. Fünf Prozent des europäischen Bruttosozialprodukts erwirtschaftet die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien. Aber an den Schulen müssen mindestens 3.600 Schülerinnen und Schüler mit Technologie aus der Steinzeit umgehen und einem veralteten Internet Explorer, der viele Seiten nicht mehr richtig anzeigt. Wie sollen Kinder unter diesen Bedingungen fit für die Zukunft werden?, fragt Kliehm und ergänzt: Auch die Effizienz der Verwaltung wird unter langsamen und alten Rechnern leiden.

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Migrationsstand von Windows XP-Rechnern

Anfrage der ELF Piraten Fraktion gemäß § 50 II Satz 5 HGO

Am 28.01.2013 (A 285/2013) fragten wir unter anderem nach dem Migrationsstand von Windows XP-Rechnern, da der Support mit Sicherheitsupdates am heutigen Tage ausläuft. Auch Office 2003 und der Internet Explorer 6 werden damit verschwinden.

Der Magistrat antwortete am 30.09.2013 (B 472/2013), ihm sei dies lange bekannt, und die letzten Computer der Stadtverwaltung würden spätestens mit heutiger Frist ausrangiert werden oder ein Upgrade auf ein neueres Betriebssystem erfahren haben. Für Microsoft-Lizenzen würden zusam­men zwischen € 1,44 Mio. und € 2,9 Mio. jährlich aufgewendet im Rahmen eines Microsoft Enter­prise Agreements, das jederzeit im Rahmen der Assurance-Leistungen erlaubt, die aktuellste Ver­sion eines Produktes zu nutzen. Auch künftig würden etwa € 2,3 Mio. jährlich dafür ausgegeben.

Trotz dieses teuren Vertrags wurde bei 2.385 von 9.776 Rechnern (24,4%) nie ein Upgrade durch­geführt. Davon besonders betroffen sind die Schulen mit 815 veralteten Computern, die Stadt­bücherei mit 488, das Gesundheitsamt mit 280, das Amt für Straßenbau und Erschließung mit 275, das Stadtplanungsamt mit 214 und diverse Museen mit 199 Geräten.

Dies vorausgeschickt, fragen wir den Magistrat:

  1. Ist die Migration von Windows XP und Office 2003 wie angekündigt mit dem 8. April 2014 vollständig abgeschlossen?
  2. Falls nein, wieviele Rechner, aufgeschlüsselt nach Dezernaten sowie nachgeordneten Behörden, müssen noch ersetzt oder aktualisiert werden? Bis wann werden diese Maßnahmen wirklich abgeschlossen sein?
  3. Wenn die Leistungen des Enterprise Agreements für knapp ein Viertel der Computer der Stadt Frankfurt nicht ausgeschöpft werden, gibt es günstigere Vertragsvarianten für diesen Kreis von Geräten? Welche?
  4. Hält der Magistrat die Ausstattung der Schulen mit veralteter Hard- und Software für angemes­sen angesichts der Ubiquität von IKT in unserer Gesellschaft, seiner Bedeutung im Berufsleben und einem Anteil dieses Sektors am Bruttoinlandsprodukt der EU von knapp 5%?

Anfragesteller

Stadtv. Martin Kliehm
Stadtv. Herbert Förster
Stadtv. Luigi Brillante

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Bebauungsplan Campus Bockenheim

Zugehörige Vorlagen: Magistratsvortrag M 224/2013, Anträge NR 778, NR 811 (Piraten), NR 796, NR 802 (FDP), NR 841 (Linke)

Kontext: Wortprotokoll über die 30. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, den 3. April 2014 (16.01 Uhr bis 22.36 Uhr), TOP 8, Bebauungsplan Nr. 569 – Senckenberganlage/Bockenheimer Warte

Stadtverordneter Martin Kliehm, ELF Piraten:

Sehr verehrte Damen und Herren!

Ich begrüße, dass dort draußen gerade eine Demonstration stattfindet, denn die Bockenheimerinnen und Bockenheimer haben tatsächlich eine Vision für den Campus. Diese stellen sie dort draußen gerade mit politischen Aktionen und Reden vor. Mir scheint, da ich nun nach der FDP spreche, die Vision der FDP entspricht mehr der Tradition von Dynamit-Rudi, wenn ich sie so höre. Sie möchten das Philosophicum, das Studierendenhaus und das Studentenwohnheim, am besten in die Luft jagen, um dort schöne, monotone Wohnblöcke wie am Rebstock zu bauen. Ich bin sehr froh, dass die Bockenheimerinnen und Bockenheimer so etwas nicht möchten. Wenn wir die Zeitungsberichte der letzten Tage gelesen und auch einmal beobachtet haben, was dort an Initiativen vor sich geht, dann entwickelt sich langsam eine Vision für den Campus Bockenheim jenseits davon, ob die Musikschule nun dorthin geht oder nicht, oder ob das Land Hessen endlich agiert. Denn, wie die Frankfurter Rundschau sagt, die Bockenheimer nehmen sich den Campus. Sie verwirklichen damit ihre Visionen.

Wir haben es beim Philosophicum gesehen; die Initiative hat jetzt endlich das Geld gefunden, um das Philosophicum zu kaufen. Ich hoffe, das wird zum 30.06. dann auch geschehen können. Herr Dr. Gärtner hat es eben schon gesagt: Es war ein überteuerter Verkauf. Wir haben eine Anfrage gestellt, wie viel die ABG Holding tatsächlich für dieses Gelände ausgegeben hat. Die Einkaufspreise sind nicht transparent. Es steht infrage, ob eine ABG Holding, die auch für geförderten Wohnraum zuständig ist, dort unbedingt eine Gewinnmaximierung betreiben müsste. Insofern begrüße ich es, dass die Initiative zum Philosophicum den Zuschlag bekommen hat. Es gab am Tag des Denkmals dort Führungen mit Architekten, die sehr wohl gezeigt haben, dass dieses denkmalgeschützte Haus aus gewissen Gründen, denn es ist das erste Stahlskelett-Hochhaus in Europa, durchaus erhalten bleiben kann, dass es sogar energetisch saniert werden kann und dass es möglich ist, darin alternative Wohnprojekte zu etablieren. Wir lesen in der Zeitung, dass das Philosophicum schon jetzt ausgebucht ist.

Was das Studierendenhaus angeht: Auch das ist einzigartig in Frankfurt. Die Geschichte des Hauses nach dem Krieg ist Ihnen bekannt. Wir haben von zahlreichen Initiativen ein Konzept für das offene Haus der Kulturen vorgelegt bekommen. Sie tun immer so, als würde noch kein Konzept vorliegen, aber Sie müssen es nur einmal besuchen oder auf die Webseite gehen, dann können Sie das Konzept dort lesen. Wir haben dort vielfältige Initiativen, es fängt bei Migrantengruppen an, geht weiter über Tanzgruppen, ID Frankfurt, bis hin zu irischem Tanz, die den Tanzboden im Studierendenhaus nutzen möchten. Es ist bei Weitem nicht mehr so, wie es früher vielleicht einmal war, dass der AStA dort niemanden mehr hineinlässt. Im Gegenteil, heutzutage kann jede Initiative, die dort einen Raum möchte, auch sehr kurzfristig Treffen abhalten. So soll es, bitte schön, auch in Zukunft bleiben. Wir haben in Frankfurt zu wenig Räumlichkeiten für Initiativen.

Aber noch weiter gedacht: Es liegt zum Beispiel ein Konzept für gemeinsames Wohnen vom Förderverein Roma vor, der dort zehn bis zwölf Wohneinheiten mit Platz für jeweils unter zehn Familienmitglieder für Sinti und Roma bauen möchte. Er hat bei der ABG Holding ein Konzept eingereicht, in dem er sich an dem erfolgreichen Konzept aus Berlin-Neukölln, Harzer Straße, orientiert, wo eine christliche Organisation Häuser aufgekauft, sie Roma-Familien gegeben, unzureichenden Mietzustände mit Matratzenlagern entfernt, Container aufgestellt und ihnen eine lebenswerte Wohnumgebung geschaffen hat. So etwas können wir durchaus auch in Frankfurt machen, und wenn ich von zehn bis zwölf Wohneinheiten lese, dann bewegen wir uns noch lange nicht in der Dimension wie in Neukölln, wo es ein absolutes Erfolgsprojekt ist, wo gerade letzte Woche ein Vertreter der Europäischen Kommission vor Ort war, um es sich anzusehen.

Wenn ich mir diese Alternativen für den Campus Bockenheim anschaue, dann sehe ich, dass sich dort Leben entwickelt. Ich kann mir vorstellen, dass dort ein offenes Areal und vielfältige Arten von Kultur – eben nicht nur von Hochschulen – entstehen, die auch von der Bevölkerung angenommen werden.

Nun zu einem ganz anderen Thema: Wir hatten zwei Anträge zu diesem Magistratsbericht, nämlich zur Wohnungsprostitution, eingebracht. Ich muss das hier thematisieren, denn uns ist aufgefallen, dass, nachdem der Magistrat vor Gericht mit seiner Sperrgebietsverordnung unterlegen hat, er im Frühjahr 2012 dazu übergegangen ist, in Bebauungspläne hineinzuschreiben, dass dort sexuelle Dienstleistungen nicht mehr gestattet sein sollen. Das finde ich höchst zweifelhaft, denn es gibt Urteile vom Verwaltungsgerichtshof Hessen und von höheren Gerichten, teilweise vom Bundesgerichtshof, die besagen, dass die Moralvorstellungen heutzutage nicht mehr wie in den Fünfzigerjahren sind. Das hat sich geändert, und wenn dort Prostitution in einer Wohnung stattfindet, ohne dass die Nachbarn es wahrnehmen, dann darf das geschehen.

(Zurufe)

Da merkt es ja auch niemand, genau.

Aber der Magistrat schreibt jetzt hinein, dass dort sexuelle Dienstleistungen generell verboten sind. Ich kann Sie verstehen, dass Sie in Ihrem Leuchtturmprojekt „Kulturcampus Bockenheim“ vielleicht keinen Sexshop und kein Bordell haben möchten, aber dann schreiben Sie das doch hinein. Andere Städte im Ruhrgebiet machen das. Sie schreiben hinein, dass dort Bordellbetriebe verboten sind, aber wenn dort selbstständige Frauen selbstbestimmt Prostitution in der Nähe der Messe anbieten möchten, dann sollte das meines Erachtens erlaubt sein. Im Ausschuss für Wirtschaft und Frauen sagte die CDU, dass sei gar nicht so schlimm, es sei nur ein kleines Zipfelchen an Mischgebiet. Sie haben recht, es betrifft drei von den Professorenvillen, und es ist das Areal an Mischgebiet, wo der ehemalige AfE-Turm stand.

Wir hatten bereits im Januar eine Frage an den Magistrat gestellt. Es ist auch in andere Bebauungspläne hineingekommen, zum Beispiel beim Henninger Turm. Das Areal des Henninger Turms hat eine lange Geschichte. In den Bebauungsplänen aus dem Jahr 2008 ist noch keine Rede von einem Verbot von sexuellen Dienstleistungen. Das taucht alles erst ab Februar/Frühjahr 2012 auf.

Ich denke, Sie wollen damit eine Diskriminierung durch die Hintertür erreichen. Frau auf der Heide, ich schätze Sie sehr und auch, wie Sie sich für Frauenrechte einsetzen, aber was Sie im Ausschuss gesagt haben, dass Prostituierte eigentlich positiv diskriminiert werden …

(Zurufe)

Ich war bei Doña Carmen und habe ihnen das weitergetragen. Sie haben darüber nur gelacht. Bitte setzen Sie sich mit Doña Carmen zusammen, …

(Zurufe)

… die werden Ihnen etwas von positiver Diskriminierung erzählen.

(Zurufe)

Ich bin selbstständig, aber nicht in diesem Bereich.

(Heiterkeit)

Ich bin sehr froh, dass es auch alternative Visionen für den Campus Bockenheim gibt, dass es anscheinend dort endlich Fortschritte gibt und dass die Bürgerinitiativen hoffentlich noch genügend Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen haben, um sich gegenüber den Plänen der FDP und anderer durchzusetzen, und dass dort wirklich ein lebenswertes, urbanes Areal entsteht, auf dem sich Menschen aufhalten können und sich gerne dort aufhalten, ohne gleich etwas einkaufen zu müssen, wie wir es leider in vielen Bereichen in der Innenstadt erleben. Bockenheim hat es verdient.

Vielen Dank!

(Beifall)

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Frankfurter Kulturpolitik

Zugehörige Vorlagen: Antrag NR 797/2014 (CDU/Grüne)

Kontext: Wortprotokoll über die 30. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, den 3. April 2014 (16.01 Uhr bis 22.36 Uhr), TOP 6, Beschlussfassung in geheimer Abstimmung über die Belassung des hauptamtlichen Mitglieds des Magistrats, Herrn Stadtrat Prof. Dr. Felix Semmelroth, in seinem Amt

Stadtverordneter Martin Kliehm, ELF Piraten:

Ich glaube, das Durchschnittsalter unserer Fraktion ist das geringste im gesamten Stadtparlament.

(Zurufe)

Ich möchte eigentlich über etwas ganz anderes reden. Es geht letztlich nicht um die Person Semmelroth, sondern um die Kulturpolitik in Frankfurt. Sie haben anlässlich dieser Debatte fast alle dieses Thema aufgegriffen. Was ich dabei nicht verstehe oder als Schönfärberei bezeichne ist, dass Sie das Kind nicht beim Namen nennen. Sie sagen, dass Sie Einsparbemühungen haben. Sie bemühen sich einzusparen, aber sagen Sie doch einfach, dass Sie Kürzungen und Streichungen im Kulturbetrieb machen. Streichungen bis runter zum existenzbedrohlichen Minimum, darüber reden wir letztlich. Das ist auch die Kritik an dieser Koalition, die nun leider Herr Semmelroth ausbaden muss. Sie reden von einigen Leuchtturmprojekten. Dann wird die Oper genannt und dass Herr Reese als Intendant gewonnen werden konnte, aber das Problem in dieser Stadt ist doch nicht, dass wir so eine großartige Oper haben, sondern das Problem ist, wie überall in Deutschland, die Selbstausbeutung der Künstlerinnen und Künstler.

Wir haben in allen Bereichen in der freien Kultur prekäre Umstände, bei den freien Theatern, bei der Bildenden Kunst aber noch mehr. Wir haben für die freie Bildende Kunst ein Budget von 80.000 Euro. Das ist lächerlich. Was wir eigentlich tun müssten wäre, die Mittel zu erhöhen und sie nicht noch weiter zusammenzustreichen. Das Papier von Kulturdezernent Semmelroth wurde mehrfach zitiert, worin er auch gesagt hat, dass Kultur einfach auch einen bildenden Auftrag darstellt und mehr für diese Stadt zu tun hat, als dass man das in Zuschusspreise pro Opernticket umrechnen könnte. Insgesamt hat Kultur eine gesellschaftliche Wirkung, deswegen ist sie auch so wichtig. Wenn Sie in dem Papier von Herrn Semmelroth einmal zwischen den Zeilen gelesen haben, ist überschrieben, dass Kultur nur eine freiwillige Leistung ist. Das impliziert im Gegensatz, dass Kultur auch eine pflichtige Leistung oder wie in Sachsen eine Pflichtleistung sein kann, denn dort hat Kultur Verfassungsrang. Genau das ist es, was wir auch in Hessen bräuchten. Dann würden wir ganz anders dastehen.

(Beifall)

Weswegen wir Kultur brauchen: Wir hatten zum Beispiel im letzten Etat einen Antrag „Kultur für Alle“, um den Eintritt für das Museum für Moderne Kunst kostenlos zu gestalten. Kultur hat einen Bildungsauftrag. Wir haben in Frankfurt 15,2 Prozent der Bevölkerung, die an der Armutsgrenze leben. Das sind 106.400 Menschen, wenn man von 700.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ausgeht. Von diesen 106.4000 besitzen 6.400 einen Kulturpass. Wir haben eine Versorgungslücke an Kultur von 100.000 Menschen in dieser Stadt. Deswegen kann es nicht sein, dass wir Kulturmittel immer weiter streichen und deshalb müssen wir uns überlegen, wie wir diese 100.000 Menschen besser an Kultur heranbringen.

Das wäre zum Beispiel durch eine Senkung der Eintrittspreise möglich. Der Kulturdezernent agiert da schon richtig, denn er weigert sich, Einsparungen vorzunehmen beziehungsweise er sagt, dass man diese sukzessive angehen muss. Das heißt, man schiebt es auf die lange Bank. Natürlich haben wir Verpflichtungen als Stadt. Das ist vielleicht ein bisschen anders als im Sozialbereich. Wir haben alleine fast 1.000 Menschen, die bei Oper und Schauspiel arbeiten. Die können wir jetzt nicht von heute auf morgen auf die Straße setzen. Da sind langjährige Verpflichtungen, auch gegenüber den Theatern, den freien Theatern, die langjährig ihre Spielpläne planen und von daher auf eine bestimmte Konstanz der Förderung angewiesen sind.

Das werden wir im Rahmen der neuen Förderrichtlinien für freie Theater, die jetzt endlich vorliegen, noch ausführlicher debattieren, nach fast einem Jahr. Was schon ein Fortschritt ist. Bei diesen Förderrichtlinien müssen wir noch mehr Transparenz reinbringen. Es ist noch nicht transparent, wie so eine Jury besetzt ist. Die Entscheidungen müssen veröffentlicht werden, wie es beispielsweise in Dresden gemacht wird, sodass also nicht wie beim Club Voltaire der Ruf entsteht, dass das Entscheidungen nach Gutsherrenart sind, wer jetzt gefördert wird und wer nicht, sondern die Entscheidungen müssen einfach auch veröffentlicht werden.

(Beifall)

Herr zu Löwenstein, Sie sagten vorhin, die Arbeit des Kulturdezernenten zeichnet sich durch Geräuschlosigkeit aus. Also, wenn ich da die Kollegen der Piraten-Fraktion in Berlin zitieren darf, die sagten: „Geräuschlos arbeitet die Mafia, aber doch hoffentlich nicht der Magistrat“, denn geräuschlos war es beileibe nicht. Wenn wir die Proteste gehört haben, wo es um die Streichung der Mittel bei den freien Theatern ging, das war alles andere als geräuschlos. Ich betrachte auch Herrn Professor Dr. Semmelroth jetzt nicht, wie Sie es dargestellt haben, als Muse der freien Kultur in Frankfurt. Er ist ein Intellektueller und ist dort insofern gut vernetzt, aber die Musen sind woanders zu suchen.

Letztlich möchte ich auf den Schlusssatz von Herrn Semmelroth in seinem Kulturpapier zurückkommen. Kultur ist nur eine freiwillige Leistung. Dies müssen wir letztlich ändern, ob mit diesem Dezernent oder einem anderen. Wir müssen mehr Mittel in den Haushalt einstellen, für die Kultur, und nicht nur für die Kultur, auch für andere Bereiche und da kommen Sie einfach nicht umhin, irgendwann einmal die Einnahmen zu erhöhen.

Vielen Dank!

(Beifall)

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Flüchtlinge in der Gutleutkirche

Über die Eigentumsverhältnisse der Gutleutkirche gibt es widersprüchliche Angaben: Manche sagen, die Kirche nebst den Jugend- und Sozialräumen, der Küche und den Mietwohnungen gehöre dem Jugendamt, andere, sie gehören noch dem Evangelischen Regionalverband.

Ich frage den Magistrat:

Wem gehört die Gutleutkirche aktuell, und falls sie sich im Besitz der Stadt Frankfurt befindet, warum wurden den Flüchtlingen nicht die leerstehenden Wohnungen angeboten?

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Anklageerhebung gegen Polizisten im Fall Wevelsiep

Laut Zeitungsberichten der Frankfurter Rundschau und der Frankfurter Neuen Presse vom 21. März 2014 wird im Fall Wevelsiep Anklage gegen einen der vier anwesenden Polizisten wegen Körperverletzung im Amt und Beleidigung erhoben.

In diesem Zusammenhang frage ich den Magistrat:

Welche Erkenntnisse hat der Magistrat darüber, dass scheinbar die drei anderen Polizisten vor Ort die Körperverletzung und Beleidigung Wevelsieps durch ihren Kollegen duldeten?

Schriftliche Antwort von Stadtrat Markus Frank:

Die Ermittlungen im Fall Wevelsiep liegen federführend bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, die bekanntlich nicht dem Magistrat, sondern dem Hessischen Minister der Justiz untersteht. Insoweit ist die Staatsanwaltschaft gegenüber den städtischen Gremien weder berichts- noch auskunftspflichtig.

Der Magistrat hat absolutes Vertrauen in die unvoreingenommenen und neutralen Ermittlungen und Feststellungen der Staatsanwaltschaft, die – wie den Medien zu entnehmen war – zu verschiedenen Einstellungen hinsichtlich beschuldigter Polizeibeamter und des Herrn Wevelsiep führten, aber auch zu einer Anklageschrift gegen einen einzelnen beteiligten Polizeibeamten.

Der Magistrat hat keinerlei Kenntnisse dahingehend, dass die drei anderen Polizeibeamten vor Ort – wie dies die Fragestellung als feststehend suggerieren möchte – etwaige strafbare Handlungen ihres Kollegen geduldet hätten.

Der Magistrat geht vielmehr davon aus, dass dies im Rahmen der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft berücksichtigt und überprüft worden ist, ohne dass entsprechende Feststellungen getroffen wurden, da ansonsten schwerlich eine Einstellung des Verfahrens hätte erfolgen können.

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Räumung der Georg-Voigt-Straße

Die ehemaligen Professorenvillen in der Georg-Voigt-Straße, die sich im Eigentum der ABG Holding befinden, stehen nun seit längerer Zeit leer. Diesen Leerstand thematisierten Hausbesetzer*innen am 15. März, woraufhin sie binnen kürzester Zeit geräumt wurden.

Ich frage den Magistrat:

Wie lange wird der Leerstand in den Professorenvillen voraussichtlich noch anhalten, und wird die Strafanzeige gegen die Protestierenden zurückgenommen?

Schriftliche Antwort von Bürgermeister Olaf Cunitz:

Die Professorenvillen wurden der ABG Frankfurt Holding in der zweiten Jahreshälfte 2013 übertragen. Zunächst galt es für die Gesellschaft, den Abbruch des AfE-Turms umzusetzen. Nachdem dieser nunmehr gesprengt wurde und zwischenzeitlich Planungen zur Umwandlung der hier angesprochenen Villen in Wohnräume angestellt wurden, findet derzeit eine Kostenermittlung statt. Sobald diese abgeschlossen ist, werden die erforderlichen Bau- und Nutzungsänderungsanträge gestellt. Aktuell ist davon auszugehen, dass mit dem Umbau der Villen noch in diesem Jahr begonnen wird.

Bei der Hausbesetzung handelt es sich um einen Straftatbestand. Als Eigentümerin der Objekte hat die ABG Frankfurt Holding einen Strafantrag gestellt. Die Hausbesetzer sind sowohl von der ABG Frankfurt Holding als auch von der Polizei mehrfach aufgefordert worden, das rechtwidrig in Besitz genommene Gebäude wieder zu verlassen. Ihnen wurde sogar zugesichert, dass auf Feststellung der Personalien und auch auf die Verfolgung des Strafantrags verzichtet wird, solange der Aufforderung zum freiwilligen Verlassen nachgekommen wird. Da dies leider nicht erfolgte, wurde in der Folge das Gebäude geräumt. Die ABG Frankfurt Holding hält deshalb ihren Strafantrag aufrecht.

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Kostenfreies WLAN

Die Frankfurter Rundschau berichtete am 20. März von einem „abgehängten“ Frankfurt. Hier geht es nicht um Fußball, sondern um freien Internetzugang in der Stadt. Unsere Fraktion forderte bereits im letzten Jahr in einem Etatantrag kostenfreies WLAN in Bus und Bahn. Trotz des ablehnenden Berichts seitens des Magistrats sollen nun Gespräche mit Dritten stattfinden, um ein erstes Pilotprojekt zu realisieren.

Ich frage den Magistrat:

Wann ist mit ersten Ergebnissen bei der Umsetzung des kostenfreien Internetzugangs per WLAN in Frankfurt zu rechnen?

Schriftliche Antwort von Stadtrat Jan Schneider:

Der Magistrat prüft aufgrund des Stadtverordnetenbeschlusses § 3598 vom 12.09.2013 und der Werbewirkung für die Stadt Frankfurt am Main die Möglichkeit eines kostenlosen WLAN-Angebotes im öffentlichen Raum, das für Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie für Touristen nutzbar wäre. Dabei sind technische, rechtliche, finanzielle und stadtgestalterische Aspekte zu berücksichtigen. Um Kostenneutralität für die Stadt zu gewährleisten, wurde Kontakt zu potentiellen Investoren aufgenommen, die die Einrichtung und weitere Wartung der Hotspots übernehmen könnten. Die Analyse der Realisierungsvarianten dauert zurzeit noch an.

Aus stadtgestalterischer Sicht sollte eine WLAN-Einrichtung auf jeden Fall nur als integrierte Lösung Umsetzung finden, damit nicht weitere Elemente den knappen öffentlichen Raum zusätzlich einengen. Eine von verschiedenen Möglichkeiten wäre der Einbau in Werbeanlagen. Auch die Integration in bauliche Einrichtungen könnte in Betracht kommen, sofern die Eigentümer dies zulassen.

Aufgrund der Komplexität der Materie kann der Zeitrahmen für die ersten Ergebnisse der Prüfungen nur näherungsweise benannt werden. Wie bereits in ST 433 vom 21.03.2014 mitgeteilt, berichtet der Magistrat unaufgefordert, sobald es einen neuen Sachstand gibt.

Der Magistrat wird im Falle einer Realisierung die Planung und den Bau von Trassen (i.e. Kabel im öffentlichen Verkehrsraum) konstruktiv zu begleiten, hierzu bereits vorhandene Trassenpläne zur Verfügung zu stellen und das Genehmigungsprozedere lösungs- und zeitoptimiert durchzuführen.

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Elektrozaun im Zoo gegen Füchse

Nachdem nun feststeht, dass ein Fuchs die Flamingos im Zoo erlegt hat, berichtet die Presse von Plänen, die Vögel künftig durch einen Elektrozaun zu schützen.

Ich frage den Magistrat:

Glaubt der Magistrat, Füchse würden nicht lernen, den Elektrozaun zu umgehen, und wird dieser dann tagsüber ausgeschaltet?

Schriftliche Antwort des Kulturdezernenten Prof. Dr. Felix Semmelroth:

Angesichts der Diktion Ihrer Fragestellung erlaube ich mir folgende Bemerkung vorab: Der Magistrat ist weder eine Religions- noch eine Weltanschauungsgemeinschaft; er glaubt also nicht, sondern es ist ausschließlich das Wissen, das die Maxime seines Handelns lenkt.

Insofern bin ich sehr zuversichtlich, dass ein möglichst umfassender Schutz der Flamingos gelingen wird.

Derzeit werden zum Schutz der Flamingos diese jede Nacht eingesperrt. Dies kann jedoch nur eine vorübergehende Maßnahme sein, da die Flamingos sonst ihr natürliches Brutverhalten nicht ausleben können.

Um einen Fuchs von den Flamingos fernzuhalten, soll eine entsprechende Zaunanlage gebaut werden. Wie eine solche Konstruktion gestaltet werden muss, insbesondere ob mit oder ohne Strom, hängt von einigen Faktoren ab, z.B. wieweit wird der Einblick ins Gehege für Besucher begrenzt, von der Sprungkraft eines Fuchses, nicht zuletzt aber von den begrenzten finanziellen Mitteln des Zoos.

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Girls’Day: Mehr Frauen in die Politik!

Girls'Day

Einen Blick hinter die Kulissen der Politik wird es im dritten Jahr in Folge für Schülerinnen ab 14 Jahren im Rahmen des Mädchenzukunftstags Girls’Day geben. Die ELF Piraten Fraktion im Römer lädt den politisch interessierten Nachwuchs am 27. März 2014 zu einem Planspiel ein. Das Interesse ist groß. „Wir freuen uns über die große Nachfrage der Mädchen an unserem Programm. Leider können wir der großen Zahl an Bewerbungen nicht nachkommen“, erklärt Anne Peffeköver, Geschäftsführerin der ELF Piraten Fraktion und für das Projekt verantwortlich. „Wir haben 20 Plätze für unser Planspiel, die bereits weit vor dem Termin vergeben waren. Keine der anderen Fraktionen im Römer bietet ein so großes Programm zum Girls’Day an.“

Die ELF Piraten betonen, dass es auch 2014 noch wichtig ist, sich speziell für Mädchen einzusetzen. Sie haben im Durchschnitt eine bessere Schulbildung als Jungen, entscheiden sich aber viel seltener für Berufe in den Naturwissenschaften oder auch für ein Engagement in der Politik: Frauen sind in der Politik mit knapp 33% kommunaler Mandate und 36% im Bundestag über alle Ebenen hinweg unterrepräsentiert. Das muss sich ändern.

Die Fraktionsmitglieder werden mit den Teilnehmerinnen am Girls’Day ein Planspiel umsetzen. Jede kann sich eine fiktive Fraktion aussuchen und die Parteimeinung zu drei Anträgen gegenüber den anderen Fraktionen in den (fiktiven) Ausschüssen und in der Plenarsitzung vertreten, die im Plenarsaal der Stadtverordnetenversammlung stattfindet. „In unserem Planspiel lernen die Mädchen, wie Politik praktisch funktioniert. Wir wollen sie damit zum Mitmachen animieren, auch unabhängig von dem Projekttag“, so der Fraktionsvorsitzende Martin Kliehm. „Die Piraten in Berlin haben das Planspiel entwickelt und bereits sehr positive Erfahrungen damit gesammelt. Wir sind gespannt, wie es die Teilnehmerinnen bei uns annehmen.“

Zusätzlich zum Planspiel wird auch Julia Reda, die Spitzenkandidatin der Piraten für die Europawahl, anwesend sein und den jungen politisch Interessierten Rede und Antwort zum Europaparlament geben. Tina König, ehemaliges Vorstandsmitglied der Jungen Piraten, stellt außerparlamentarische Aktionsformen vor. Da die ELF Piraten Fraktion selbst leider keine weiblichen Stadtverordneten hat, stoßen am Nachmittag zwei Mandatsträgerinnen aus den Fraktionen der Grünen und der Linken im Römer hinzu, die am Girls’Day eigene, wenn auch viel kleinere Projekte anbieten. „Auch bei unserer Fraktion gibt es Nachholbedarf, weswegen wir kürzlich einen Antrag für mehr Diversität und Geschlechtergerechtigkeit bei den Kandidaturen zur Kommunalwahl 2016 vorgelegt haben“, fasst Kliehm zusammen.

Den Girls’Day gibt es seit 2001. Seither haben mehr als 1,3 Millionen Mädchen daran teilgenommen. Damit ist der Mädchenzukunftstag das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Am Girls’Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Oder sie erhalten Einblicke in Wirtschaft und Politik.

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Tage der offenen Tür im Römer

An den Tagen der offenen Tür am 22. und 23. März 2014 bieten wir in unseren Fraktionsräumen im Erdgeschoss der Bethmannstraße 3 jeweils von 11-18 Uhr ein vielfältiges Programm mit politischen Diskussionen und interessanten Gästen.

Themen sind unter anderem der Campus Bockenheim, Feminismus und Sexismus, die Öffnung der städtischen Verwaltungsdaten, das Klinikum Höchst, der Sanierungsstau an Schulen, die Kulturförderung, Clubkultur und die GEMA, Auswirkungen des Handelsabkommens TTIP auf die Kommunen, kommunale Sozialpolitik, die Spionage der NSA in Frankfurt und vieles mehr. In den Pausen werden uns DJs mit Lounge-Musik unterhalten, es gibt Retro-Computerspiele, Informationen zu Verschlüsselungstechniken, einen 3D-Drucker und kleine Erfrischungen.

Die ELF Piraten Fraktion ist eine Fraktionsgemeinschaft der Piratenpartei und der Europaliste für Frankfurt (ELF), darum der Name. Als eine der kleinsten Oppositionsfraktionen hat sie nur 3,2% der Parlamentssitze, schreibt aber über 10% der Anträge und kann damit oft Diskussionen anstoßen und Themen setzen. Die drei ehrenamtlichen Stadtverordneten legen ihre Schwerpunkte auf Bildung und Inklusion, transparente Entscheidungen unter Beteiligung der Betroffenen, Asyl und Migration, Geschlechtergerechtigkeit, Mobilität, Nicht-Diskriminierung und Chancengleichheit, neben technischen Kernthemen der Piratenpartei natürlich.

Zeitplan Tage der offenen Tür

Samstag, 22.03.2014

  • 12:00 Uhr: Feminismus mit Nicole von Horst (#aufschrei)
  • 13:00 Uhr: Sozialpolitik mit Thomas Küppers (Themenbeauftragter Soziales)
  • 14:00 Uhr: Clubs am Main mit Matthias Morgenstern (Tanzhaus West), Bruno Kramm und Johannes Thon (Themenbeauftragte Urheberrecht und Kultur)
  • 15:00 Uhr: Überwachung durch die NSA mit Anke Domscheit-Berg (Themenbeauftragte Open Government)
  • 16:00 Uhr: Kulturcampus Bockenheim mit Offenes Haus der Kulturen e. V.
  • 17:00 Uhr: Kommunale Auswirkungen des Freihandelsabkommens TTIP, mit Bruno Kramm

Sonntag, 23.03.2014

  • 12:00 Uhr: Open Data mit Jan Schneider (CDU), Reformdezernent
  • 13:00 Uhr: Förderung von Darstellender Kunst mit Willy Praml, Reinhard Hinzpeter (beide Theaterallianz), Jan Deck (laPROF)
  • 14:00 Uhr: Sanierungsstau und Beteiligung an Planungen mit dem StadtschülerInnenrat und dem Stadtelternbeirat
  • 15:00 Uhr: Inklusion an Schulen mit Netzwerk Inklusion e.V.
  • 16:00 Uhr: Klinikum Höchst, Passivhausstandards und Klimaentwicklung mit Rosemarie Heilig (Grüne), Gesundheitsdezernentin
  • 17:00 Uhr: Über Aufzüge und Asylpolitik mit Felicia Herrschaft, Soziologin und Kuratorin über selbstbestimmte und unabhängige Projektkultur in Frankfurt
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